Telekommunikation, IT und Service „made in Magdeburg“ - Seit über 20 Jahren ist der IT- und Service-Konzern „regiocom“ am Markt, setzt mit Innovationen Meilensteine und ist längst unterwegs auf dem Weg ins digitale Zeitalter.

Veränderung und der Drang, Innovationen voranzutreiben gehören zur Geschichte von „regiocom“. Sie beginnt wie die klassische „Garagen“-Story, als drei junge Männer mit einer Geschäftsidee für den Telefonmarkt starten, zu Beginn des Internetzeitalters. Im Jahr 1993 kommt Klemens Gutmann, heutiger Vorsitzende des „regiocom“-Verwaltungsrates, gemeinsam mit Joan Schlieker nach Magdeburg. Er gründet mit dem heutigen Geschäftsführenden Direktor das Unternehmen „Teleport Sachsen-Anhalt“ – einen Vorläufer des Service-Konzerns, der Deutschlands größter Full-Service-Provider im Energiemarkt ist. Zu den beiden ehemaligen Fraunhofer-Junioren gesellt sich zwei Jahre später Dr. Sebastian Kerz, heute ebenfalls Geschäftsführender Direktor bei regiocom.

„Wilde erste Zeiten“ seien das gewesen, erinnert sich Klemens Gutmann. Das Drei-Mann-Start-Up jongliert auf Baustellen mit Rechnern, sitzt auf Kabelrollen, glaubt jedoch fest an seine Ideen. „Wir waren immer entwicklungsaffin, haben alles aufgesaugt, was innovativ in der Telekommunikation und Energiewirtschaft war“, sagt Klemens Gutmann, der viele öffentliche Funktionen innehat, unter anderem das Amt des Arbeitgeber-Präsidenten in Sachsen-Anhalt bekleidet. Zu den Erfolgszutaten zählt Klemens Gutmann, dass sie „immer den Ehrgeiz gehabt hätten, zur Soft- und Hardware auch die umfassende Dienstleistung anzubieten“. Das sei im Kern geblieben.

„Teleport“ ist von Anfang an erfolgreich, die Zäsur kommt mit der Konzentration der Telekomunikation Ende der 90er-Jahre. Das Gründer-Trio sattelt um, nimmt mit der einziehenden Liberalisierung des Marktes die Energiewirtschaft und den Bedarf an Abrechnungssystemen in den Fokus, hebt im Jahr 1996 „regiocom“ aus der Taufe. Klemens Gutmann erinnert sich: „Magdeburg schien uns dafür der beste Ort zu sein, hier können Unternehmen gut wachsen, und wir finden kompetente Fachkräfte.“ An den Start geht „regiocom“ als regionaler Telekommunikationsdienstleister und -carrier. Die Entwicklung der ersten Jahre war so erfolgreich wie stürmisch: Zwei Jahre nach der Gründung zählt „regiocom“ 60 Mitarbeiter*innen, die alle Funktionen eines Telekommunikations-Dienstleisters abbilden. Im eigenen Haus entwickelt „regiocom“ als erster Mittelständler Deutschlands ein zertifiziertes Abrechnungssystem. Dem Unternehmen gelingt Ende der Neunziger der Quereinstieg in die Energiewirtschaft, große Unternehmen interessieren sich für die neue Dienstleistung, die in Magdeburg angeboten wird. Im Trubel der Liberalisierung in der Energiewirtschaft entwickelt das Unternehmen im „Schnellbau“ ein Energie-Abrechnungssystem für ein Stromprodukt, testet das Zusammenspiel von Service-Center, bei laufender Prozessanpassung – rund um die Uhr. Das kommt auf dem Markt gut an, die ersten Energieversorger verlagern ihre Dienstleistungen vom Stammsitz nach Magdeburg. Das neue „regiocom“-Standbein im Energiemarkt ist aufgebaut. „Und das sehr nachhaltig“, wie Klemens Gutmann betont, „alle wichtigen Auftraggeber von einst zählen noch heute zum Kundenkreis“.
Der Bereich Service-Center wächst auf fünf Standorte, neben Magdeburg zählen Halle (Saale), Salzwedel, Berlin und Kaiserslautern dazu. Drei Viertel aller Mitarbeitenden des „regiocom“-Verbundes sind dort beschäftigt. Geprägt ist der Erfolgskurs auch von der Übernahme der „snt Deutschland AG“, einem renommierten Dienstleister mit dem Schwerpunkt Telekommunikation, im Jahr 2017. Damit betritt „regiocom“ eine neue Liga, wächst auf knapp 5.200 Mitarbeiter*innen an, gehört nun zu den TOP-5-Unternehmen im Kundenservice. Neue, digitale Produkte entstehen, Arbeitsmethoden werden auf veränderte Anforderungen der Auftraggeber ausgerichtet. „regiocom“ setzt jetzt umso mehr auf neue Märkte, begleitet Unternehmen bei der digitalen Transformation.

Heute beschäftigen sich allein 200 Fachleute bei „regiocom“ mit der Software-Entwicklung und dem Prozessdesign. Hier entstehen zentrale Funktionsbausteine der Energiewende, wie etwa die erste umfassende, digitale Landkarte aller Stromerzeuger Deutschlands – im Auftrag der Bundesnetzagentur oder das erfolgreichste, ökonometrische Berichtssystem für den Strom- und Gasnetzbetrieb. Auch bei Energieabrechnungssystemen und dem Datenaustausch zwischen diesen Systemen ist regiocom führend. Klemens Gutmann bescheinigt seinem Unternehmen „die eindeutige Neigung zu innovativen Themen“. Dieser Neigung solle in Magdeburg weiter nachgegangen werden. Hier gäbe es viele Menschen mit guten Ideen, er würde sich freuen, so der „regiocom“-Gründer, „wenn diese häufig noch konsequenter verfolgt“ würden. Er sagt: „Hier in Magdeburg herrscht eindeutig ein innovatives Klima.“

regiocom - Auf dem Weg ins digitale Zeitalter


Klemens Gutmann