Die junge Kanutin und Olympiasiegerin (2008) Conny Waßmuth ist froh über die Entwicklung der Frauen in den letzten Jahrzehnten. Im Kanusport waren noch vor Jahren kaum Frauen aktiv, doch mittlerweile hat sich hier Einiges getan. „Wir haben 4 Frauen in der Leistungsklasse vom SC Magdeburg, es geht voran.", so die 25-jährige.

Die gebürtige Hallenserin kam 1994 nach Magdeburg, um das Sportinternat zu besuchen. Zeit für Heimweh gab es kaum, dafür umso mehr Unterstützung von den Eltern: „Man wird schnell selbständig. Meine Eltern haben mir immer den Rücken gestärkt." Durch die Sportfördergruppe der Bundeswehr ging Conny Waßmuth 2002 nach Potsdam, um dort mit den Kolleginnen zu trainieren. Als Sportsoldatin war sie eine der ersten Frauen in ihrer Kaserne, da gab es schon verwunderte Blicke. Mittlerweile gehören Frauen zur Bundeswehr dazu und sind ebenso anerkannt wie die männlichen Rekruten. Nach der EM 2008 war Olympia zunächst in weite Ferne gerückt, doch dann kam der Ausscheid für die Ersatzfrauen, bei dem Conny Waßmuth alles gab. Sie ging mit nach Peking und dann lief alles wie im Film ab: „Als ich erfahren habe, dass ich für die erkrankte Kollegin im Boot sitzen würde, konnte ich es nicht glauben. Man kann sich auch nicht wirklich freuen, ich hatte einfach Glück. Unser Vorlauf war sehr wichtig, da es unser einziges Rennen vor dem Finale war. Dass alles so gut lief, gab uns Zuversicht und Selbstvertrauen für das Finale."

Jetzt will Conny Waßmuth erst einmal ihr Studium Sportmanagement/Sportökonomie beenden und sich dann auf Olympia in London 2012 vorbereiten. „Danach wird sich zeigen, ob dann schon die eigene Familienplanung in Angriff genommen wird oder die sportliche Karriere noch eine Weile weiter geht." Mit Magdeburg ist die Kanutin eng verbunden: „Die Stadt hat eine gute Entwicklung erlebt, es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Dem SCM bleibe ich treu, er ist wie eine große Familie für mich."