Die mehrfache deutsche Meisterin und zweifache Vize-Europameisterin im Karate hat sich in Magdeburg einen Namen und die Kampfkunst Karate salonfähig gemacht. „Nach der Wende habe ich Karate ausprobiert, es passte zu meinem Charakter und stärkte mein Selbstbewusstsein.", erzählt Silvana Moreno. Heute ist sie mit dem dritten DANGrad die höchst graduierte Frau in Ostdeutschland.

„Karate ist ursprünglich kein Frauensport, aber heute üben viele Frauen und Mädchen die Kampfkunst aus; sportlich stehen Frauen den Männern in nichts mehr nach.", so die Magdeburgerin. Der Budo Karate Club hat sein Trainingszentrum dank der Unterstützung der Wobau im Stadtzentrum eingerichtet. Hier arbeitet Silvana Moreno viel mit Kindern zusammen; dabei spürt man schnell den positiven Einfluss des Karate auf andere Lebensbereiche wie Schule und Familie. Neben dem Training bestehen ihr Hauptanliegen und das des Vereins darin, die gängigen Klischees zu beseitigen. „Karate ist mehr als Ziegelsteine zerschlagen. Die Kampfkunst aus Japan fördert das geistige und körperliche Bewusstsein. Es ist die Weglehre, es geht dabei um die Selbstfindung im Laufe der Zeit, nicht nur physisch, sondern auch mental.", erklärt sie. Für die Mutter eines 4-jährigen Kindes bedeutet Familie viele Kompromisse. „Mein Kind steht an erster Stelle, erst dann kommt der Beruf, der Sport." Das bestätigte sich, als sie sich auf dem Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere für die Erfüllung des Kinderwunsches entschied. „Frauen müssen heute sehr selbstbewusst sein, wenn sie vorwärts kommen und sich entwickeln wollen, die Partner müssen mitziehen und ihre Frauen auch unterstützen." Das öffentliche Interesse an Karate in Magdeburg ist gut, das Bild der Kampfkunst kann hier erhalten und zurechtgerückt werden. Silvana Moreno verfolgt weiterhin ihre Ziele: als Sportlerin ist es die Teilnahme an internationalen und deutschen Meisterschaften; als Trainerin strebt sie den Aufbau der Frühförderung sowie die Ausbildung von Mädchen und Frauen an.

„Mit Karate stärken wir die Frauen, die die Zukunft Magdeburgs gestalten werden."