Die Polizeirätin und Leiterin des Revierkommissariats Nord-West im Polizeirevier Magdeburg Anne Lindner hat nur gute Erfahrungen in der noch eher männerdominierten „Branche" gemacht. „Immer mehr Frauen absolvieren die Ausbildung zur Polizistin, dabei spielen intern die Geschlechter kaum mehr eine Rolle.", erklärt die gebürtige Naumburgerin.

Nach dem Jura-Studium in Jena und der Arbeit als Referendarin u. a. bei der Staatsanwaltschaft legte sie die Akten beiseite, um etwas Praktisches zu machen. Mit Strafrecht, Rechtsmedizin und Kriminalistik kannte sie sich bereits gut aus, so dass sie nach einer Praxisausbildung bei den unterschiedlichen Einrichtungen der Polizei als Quereinsteigerin die verkürzte Ausbildung an der Hochschule der Polizei absolvierte. 2004 kam Anne Lindner nach Magdeburg, in ihrer jetzigen Position arbeitet sie seit Anfang 2008. „Den Beruf mache ich sehr gern, dabei steht immer die Leistung im Vordergrund. Ich habe guten Kontakt zu Kollegen und zu den Bürgern." Die Arbeit der Polizeibeamten in der Öffentlichkeit wird kritisch betrachtet und stößt nicht immer auf Akzeptanz, manchmal entsteht ein verzerrtes Bild. Dabei tut die Polizei viel Gutes, doch das scheint noch zu wenig pressewirksam zu sein. Trotz der leitenden Position kommt das Familienleben nicht zu kurz. Mit der Geburt der Tochter setzte Anne Lindner 1 Jahr aus. Ihr Mann ist eben falls Polizist. „Es ist schon manchmal schwierig, aber dank guter Organisation und Abstimmung funktioniert das Familienleben sehr gut." Anne Lindner hat die Verantwortung für 124 Mitarbeiter sowie für den öffentlichen Raum; das Kommissariat in Olvenstedt ist für mehrere Stadtteile zuständig. Olvenstedt bildet dabei keine Sonderstellung: „Der Ruf ist schlechter als die Realität." Zwar gibt es viele soziale Randgruppen und Arbeitslosigkeit, was zu Konflikten und somit zu Einsätzen führt, aber diese sind nicht höher als die in anderen Stadtteilen.", so Anne Lindner.

„Magdeburg hat sich positiv entwickelt, es sind sehr schöne Plätze entstanden, besonders entlang der Elbe und in der Stadt. Ich fühle mich hier wohl."