Sidonia Riemann ist Inhaberin des Fachgeschäftes für Schmuck und Uhren, das eine lange Tradition hat. 1908 gründete der Großvater Richard Pohlmann das Geschäft auf der Halberstädter Straße als Goldschmiede, später wurde das Sortiment auf Uhren und Schmuck erweitert, so ist es bis heute geblieben. Die Mutter, Elisabeth Joensson, der erste weibliche Goldschmiedemeister im Kammerbezirk, übernahm ab 1950 das Geschäft, seit 1985 führt es Frau Riemann.

Die gelernte Finanzkauffrau hat sich mit einem Fernstudium zur Binnenhandelsökonomin höher qualifiziert, um das Geschäft zu übernehmen, und erlernte später das Goldschmiedehandwerk. Die gebürtige Magdeburgerin ist stolz, das Geschäft zu führen, auch wenn es in den heutigen Zeiten von großen Centern, Discountern und dem Internethandel schwierig ist, neue Kunden zu gewinnen. „Wir haben wenig Laufkundschaft, dafür aber einen festen Kundenstamm, der besonders die persönliche Betreuung und die Serviceleistungen schätzen. Sidonia Riemann engagiert sich auch noch in der IG Sudenburg: „Wir helfen bei der Organisation des Sudenburger Straßenfestes, des kleinen Weihnachtsmarktes und des Lampinonumzugs." Solche festen Veranstaltungen fördern die Kommunikation der Stadtteilbewohner und bringt den ein oder anderen neuen Kunden mit sich. „Zu DDR-Zeiten waren vollzeittätige Frauen Normalität, auch mit Kindern war das gut möglich. Das Familienleben ist manches Mal zu kurz gekommen, aber wir haben uns den Sonntag als festen Familientag eingerichtet.", erzählt Sidonia Riemann. Sie sieht Frauen noch zu wenig akzeptiert in Führungsebenen, die Gleichberechtigung ist noch nicht überall umgesetzt. Frauen werden sich in den angestrebten Positionen mit ihren Stärken durchsetzen.", findet die Magdeburgerin.

Für die Zukunft der Stadt und auch ihres Geschäftes sieht sie noch Potential. „Die Wirtschaft muss weiter gefördert werden, damit auch sich der Einzelhandel weiter etablieren kann."