Die Chefin der Fenrich Automobile GmbH Dagmar Fenrich ist Magdeburgerin mit Leib und Seele. Als sie und ihr Mann kurz nach der Wende ein unschlagbares Arbeitsangebot im Westen bekamen, lehnten beide ab. Wie es dazu kam, schildert Frau Fenrich, als ob sie es gestern erst erlebt hat: „Wir waren in Schwäbisch Hall zum Vorstellungsgespräch und hatten die Zusage für den Job schon in der Tasche. Ganz euphorisch machten wir uns wieder auf den Heimweg. Doch je näher wir Magdeburg kamen, desto stiller wurde es im Auto. Es war schon dunkel, als sich vor uns die Silhouette Magdeburgs auftat. Ich sah den Dom und mir war sofort klar, ich geh hier nicht weg!“

Die gelernte Einzelhandelskauffrau für Kraftfahrzeug und Ersatzteile machte sich 1977 mit ihrem Mann selbständig, die Autosattlerei lief sehr erfolgreich. Doch dann kam die Wende und mit der Veränderung der wirtschaftlichen Lage mussten neue Unternehmenskonzepte her. Ein Großauftrag durch Hapag Lloyd sicherte nicht nur die Existenz des Unternehmens, sondern machte auch einen Ausbau möglich. Als Frau in einer Männerdomäne hat sie sich von Anfang an durchgesetzt; die zierliche Frau kennt sich gut aus mit den großen Motoren der Fahrzeuge, die sie anbietet und weiß, was sich ihre Kunden wünschen. Heute ist das Autohaus Fenrich technologisch zukunftsorientiert ausgerichtet und außerdem ein Ausbildungsbetrieb.

Es war nicht immer einfach für die zweifache Mutter: „Man musste schon hart kämpfen, um sich durchzusetzen, damit das Unternehmen läuft. Wir haben ja auch gegenüber unseren Angestellten eine große Verantwortung“ sagt sie, „wir sind glücklich, dass wir hier in Magdeburg geblieben sind!“