Ivana Ferrazzo, Geschäftsführerin der Krumpholz GmbH, ist gern in Magdeburg. Die gebürtige Venezianerin kam vor 5 Jahren in die Stadt, von der sie schon in der Schule in Italien hörte, als eine große, freie Handelsstadt nördlich der Alpen. Sie ist immer dem Beruf gefolgt, kam aus Italien nach Deutschland, zunächst ins Ruhrgebiet, und hatte die freie Wahl, in Deutschland zu bleiben. Venedig ist zwar eine tolle Stadt für Touristen, aber dort zu leben und zu arbeiten ist schon hart. Erstaunt war Ivana Ferrazzo umso mehr über die Verhältnisse in Deutschland: „Im Norden Italiens waren Frauen schon sehr selbstbewusst, in Westdeutschland sah ich ein ganz anderes Bild und fand fast „rückständige Verhältnisse".

Die Rahmenbedingungen für arbeitende Mütter waren damals nicht so gut. In Sachsen-Anhalt ist die Kinderbetreuung größtenteils abgesichert. Nur mit der Gewissheit, dass die Kinder während der Arbeitzeit gut betreut werden, können Frauen ihr ganzes Potential entwickeln und Erfolg im Beruf erlangen.", berichtet Ivana Ferrazzo. Die Gleichstellung der Frau ist noch nicht komplett umgesetzt, das zeigt der geringere Verdienst im Vergleich zu männlichen Kollegen. „Beruflicher Erfolg ist mit viel Zeit und Arbeitsaufwand verbunden, aber mit einem verständnisvollen Partner, und nun, da die Tochter erwachsen ist, wird es schon einfacher. Aber alles ist machbar!", weiß Ivana Ferrazzo aus Erfahrung. Als Chefin wurde sie immer akzeptiert; die Techniker aus dem Service von Krumpholz kommen ganz gut mit ihrer Chefin aus: „Die Revolution ist vorbei, Bildung ist selbstverständlich, und Frauen sind oft besser als Männer! Es gibt immer mehr qualifizierte Frauen, die sich ihre Position erarbeiten werden."

Nach der Wende gab es einen großen Firmengründungsboom, mittlerweile hat sich die Branche gereinigt, so dass nur noch qualitativ gute Firmen präsent sind. „Es ist ein stetes Wachstum zu beobachten. Dennoch sollte weiter in Bildung investiert werden, damit mehr junge, qualifizierte Menschen hier sind und bleiben. Das ist eine große Chance für Magdeburg, weiter zu wachsen."