Von der bulgarischen Hauptstadt Sofia in die Wissenschaftsstadt Magdeburg. Marina Stoykova hat in Bulgarien Umweltschutz-Ingenieurwesen studiert und die Gelegenheit, im Rahmen eines Stipendiums von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Magdeburg für ihre Doktorarbeit zu forschen, sofort beim Schopf gepackt: „Ich beschäftige mich in meiner Doktorarbeit mit der Abwasserreinigung von Pharmazeutika. Diese Schadstoffe sind nur in geringen Konzentrationen enthalten, sodass ich modernste Anlagen und empfindliche Methoden benötige, um sie zu finden. Das hatte ich in Sofia nicht, in Magdeburg stehen mir hingegen ausgezeichnete Labore und eine sehr moderne Bibliothek für meine Forschung zur Verfügung.“ Drei Jahre lebt die junge Bulgarin inzwischen in der Ottostadt Magdeburg und ist mittlerweile nicht mehr nur von der fortschrittlichen Technik hier begeistert. Auch die Vorzüge der im Vergleich zu Sofia recht kleinen Stadt hat sie zu schätzen gelernt, genießt die kurzen Wege innerhalb der Stadt, das viele Grün und die Elbe. „Am Fluss ist es toll, ob man spazieren geht, Rad fährt oder einfach nur irgendwo sitzt und das schöne Wetter genießt.“, schwärmt Stoykova. Obwohl sie manchmal die bulgarische Sonne vermisst und für bestimmte Konzerte aus dem Bereich Classic-Rock und Symphonic-Metal in größere Städte wie Berlin fahren muss, ist Magdeburg ihr zu Hause geworden. Hier genießt sie die zahlreichen Veranstaltungen der Festung Mark, hier hat sie viele enge Freunde gefunden, die sie gerne mit ihrer bulgarischen Kochkunst verwöhnt. „Wenn ich hier bin, rede ich von Sofia als mein zu Hause, wenn ich zweimal im Jahr dort bin, dann sage ich, ich fahre wieder nach Hause, nach Magdeburg“, schmunzelt die Doktorandin. Wenn ihr neben ihren Forschungen in der Otto-von-Guericke-Universität und ihrer Arbeit bei ÖHMI Analytik, einem Labor für Lebensmittel- und Abwasseranalyse, die Zeit dafür bleibt, tanzt die Bulgarin. Gemeinsam mit fünf anderen Mädchen hat sie eine Gruppe für bulgarische Tänze gegründet und tritt in traditioneller Tracht häufig bei Feierlichkeiten auf, auch in der Uni. Mitte 2014 wird ihre Doktorarbeit fertigt, hofft Stoykova. Wie und wo es nach der Verteidigung ihrer in deutsch, englisch und bulgarisch abgefassten Arbeit weitergeht? „Ich möchte auf jeden Fall noch einige Jahre in Deutschland bleiben, um Erfahrungen zu sammeln. Gerne auch in Magdeburg. Ich fühle mich wohl hier und es gibt viele Möglichkeiten, sich persönlich und wissenschaftlich weiterzuentwickeln“, sagt Stoykova strahlend.

Marina Stoykova