Sie ist aus dem Norden nach Magdeburg gekommen. Cornelia Poenicke schwärmt noch heute von ihrer Heimatstadt Stralsund, der Hansestadt mit der Backsteingotik. Dort ist sie aufgewachsen, dort hat sie elf Jahre begeistert Akkordeon gespielt und im Chor gesungen. Heute kommt zwar häufig noch Ostsee-Hering bei ihr auf den Tisch, aber wenn die Stadt-Pressesprecherin von Magdeburg spricht, schwärmt sie mindestens genauso wie von der nordischen Schönheit. „Unsere Familie hat hier alles, was sie braucht“, sagt Cornelia Poenicke. Die Familie hatte sich Mitte der 80er Jahre für die Elbestadt entschieden, hier hat sie ein Haus gebaut, hier wohnen die Freunde. Die meisten Wege kann die passionierte Radlerin mit dem Fahrrad zurücklegen. „Magdeburg“, sagt Cornelia Poenicke, „hat eine handliche Größe, ohne provinziell zu sein“. Das gelte auch für das Kulturleben. „Man wird nicht überfordert, hat aber die Qual der Wahl, zwischen Hochkultur, Stadtfesten und Veranstaltungen mit intimer Atmosphäre.“ Viele Termine besucht sie als Kulturinteressierte. Einige gehören zum Job als Pressesprecherin. „Ich habe einen spannenden Beruf“, meint sie. „Ich lerne interessante Menschen kennen, bekomme viele Informationen und ein Bild davon, wie komplex die Zusammenhänge bei Entscheidungen für die Stadt sind.“ Über einige Umwege kam sie ins Magdeburger Rathaus. Nach dem Germanistikstudium in Leipzig heiratete sie einen Stralsunder, der als studierter Informatiker dem Ruf nach Magdeburg ins SKET gefolgt war. „Wir haben überlegt, was für die Familie richtig ist und wollten es hier versuchen“, erinnert sich die zweifache Mutter. Magdeburg war für die Hansestädter Neuland, das sie zögerlich betraten. Aber es hat sich alles perfekt zusammengefügt. Cornelia Poenicke arbeitete zunächst an der Pädagogischen Hochschule (PH). Familie und Beruf ließen sich unter einen Hut bringen. Als der befristete Arbeitsvertrag an der PH auslief, arbeitete sie als Redakteurin bei einem Wochenblatt und schrieb später die Reden für Oberbürgermeister Willi Polte. „Dabei“, sagt Cornelia Poenicke, „habe ich viel über die Historie Magdeburgs gelernt und Respekt vor den Leistungen der Magdeburger bekommen.“ Nach drei Jahren als Leiterin der Volkshochschule wechselte sie als Pressesprecherin zur Stadtverwaltung. Die Magdeburg-Wurzeln waren zu dieser Zeit bereits tief gewachsen. „Wenn es Job-Angebote in anderen Städten für uns gab, war immer wichtig, dass alle eine Perspektive hatten – Eltern wie Kinder“, sagt sie. Am besten gepasst hat aber immer alles in der Elbestadt. „Hier sind wir heimisch geworden.“ Die Familie beobachtet genau, was in Magdeburg geschieht. „Die Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas“, bezeichnet Cornelia Poenicke als „mutig“. „Aber manchmal muss man mutige Dinge wagen. So werden innovative Projekte initiiert, die die kulturelle Vielfalt verstärken. Das kann eine Stadt nur bereichern.“

Dr. Cornelia Poenicke