Wenn Daniela Süßmann durch die Magdeburger Innenstadt geht, erkennt sie sich an vielen Ecken wieder. Das liegt daran, dass die  Frankfurterin, die bereits in Stuttgart, Mainz und Köln am Rhein zu Hause war, hier Wurzeln geschlagen hat. Es liegt aber auch daran, dass die Landschaftsarchitektin die Elbestadt mit gestaltet. Der Hasselbachplatz, die Danzstraße,  der Friedensplatz, der Charles de Gaulle-Platz, der Domplatz – vieles was dort neu entstanden ist, wurde von ihr als Idee geboren, auf Papier gezeichnet und konzipiert. Als Daniela Süßmann von der Stadtverwaltung beauftragt wurde, ein Labyrinth vor den Westtürmen des Domes zu erschaffen, ging ein Traum in Erfüllung. „Es ist ein heilsames Symbol, das den Menschen über das Rechts- und Links-Pendeln immer wieder in seine Mitte bringt“, sagt sie. „Darum ist es gerade für Magdeburg so wichtig, wir brauchen hier eine Mitte.“ Nach der Eröffnung wandelten nachts tausende Menschen durch das Labyrinth, die von ihr erdachten, beleuchteten Wasserspiele am Dom zogen Neugierige unterschiedlichen Alters an. „Das ist das Schönste, was einem Architekten passieren kann“, sagt sie. Es ist, als wäre sie selbst durch eine Art Lebenslabyrinth nach Magdeburg gekommen. Die gebürtige Frankfurterin machte nach dem Abitur eine Lehre als Gärtnerin, spürte bei Praktika in Büros von Landschaftsarchitekten, dass „dies ihr richtiger Weg ist“. Als ihr Mentor sie 1991 fragte, ob sie Niederlassungsleiterin eines Büros in Magdeburg werden wollte, lehnte Daniela Süßmann ab. Vier Jahre später, suchte sie nach einem Neuanfang und nahm das erneuerte Angebot an. Sie kündigte ihre Stelle in der Stadtverwaltung Bergisch Gladbach, kam nach Magdeburg und staunte. „Hier gab es unglaublich viel zu tun, und es machte solchen Spaß“, erinnert sie sich. Aus dem halben Jahr selbst verordneter Probezeit sind fast 20 Jahre geworden. Seit zehn Jahren ist Daniela Süßmann selbstständig, kennt viele Menschen in der Verwaltung, in der Politik, viele Künstler sind zu Freunden geworden. Die Stadt ist ihr ans Herz gewachsen, sagt sie. „Magdeburg ist lichter geworden und wird jünger, weil mehr Studenten das Kulturleben entwickeln.“ Sie spricht von der Internationalen Bauausstellung, die viel in Bewegung gebracht hat und von historischen Parkanlagen, die sie mit gestalten durfte. „Ich komme aus Magdeburg“, der Satz geht ihr leicht über die Lippen, auch wenn sich „immer ein Teil Heimat am Rhein befinden wird“. Ihre Visionen für Magdeburg wachsen beständig nach: An der Elbe sieht sie noch Potenziale, im Campusbereich am Wissenschaftshafen. Olvenstedt ist ein spannender Stadtteil, sagt sie und ab Buckau bis Schönebeck könnte sich viel tun. Und wenn sie an die Bewerbung für den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 denkt, kommt Daniela Süßmann wieder im Zentrum an.  Wir haben auch Chancen, weil bis dahin noch viel getan werden kann, vor allem mit der lebendigen, kreativen Mitte und es gibt viele, die mittun.

Daniela Süßmann