Marcel Lejeune bringt gern alles unter einen Helm. Für den Geschäftsführer der Schuberth GmbH, darf man die Redensart getrost abwandeln. Sicherheit, Innovation, Technik stecken in den Helmen, die im hiesigen Unternehmen gefertigt werden. Von der Qualität ist auch Michael Schumacher überzeugt. So sehr, dass der einst weltbeste Rennfahrer seine Formel-1-Helme nur noch in Magdeburg bestellte. Der populäre Sportler förderte damit das Unternehmen, aber er forderte es auch. „Es gab einige harte Nüsse für unsere Ingenieure zu knacken“, sagt Marcel Lejeune. „Aber diese Zusammenarbeit war ein Ritterschlag für uns.“ Das Unternehmen zog mit der Produktion 2004 von Braunschweig nach Magdeburg. Als Marcel Lejeune kam, ging es vor allem darum, Perspektiven zu finden. „Mit Michael Schumacher konnten wir die Tradition in der Moderne platzieren. Ich bin stolz auf unsere hochmotivierten Mitarbeiter hier in Magdeburg.“ Er spricht stets in der Mehrzahl, wenn er den Betrieb meint, in dem zeitweise über 300 Menschen arbeiten. Er identifiziert sich auch sprachlich mit der Firma, die sich international einen Namen gemacht hat. Marcel Lejeune denkt nicht in Ländergrenzen, er war immer viel unterwegs. Der gebürtige Belgier wuchs im Grenzgebiet auf, wo man Französisch und Deutsch spricht. Er war in Kanada, arbeitete in Brüssel für belgische Firmen, die weltweit agierten, wechselte in einen niederländischen Konzern und später ins Automobilgeschäft. Auf dieser Spur kam Marcel Lejeune nach Deutschland, war viel auf Achse, lebte in Bad Nauheim und im Schwarzwald. Von dort zog er vor sechs Jahren nach Magdeburg. Im Sommer 2007 wusste Marcel Lejeune nicht viel über die Stadt, die ihm heute viel bedeutet. Ein wenig Historie hatte er wahrgenommen, die zentrale Lage, und den guten Ruf als Verkehrsknotenpunkt kannte er. Das Ehepaar Lejeune ging schnurstracks auf Erkundungstour, erforschte die neue Umgebung, mochte auf Anhieb das viele Grün und die Fahrradwege. „Die Arbeit hier war von Anfang an spannend, ich hatte große Lust, hier Fuß zu fassen“, erinnert er sich. Im Rotary Club lernte er schnell interessante Menschen kennen, sagt Marcel Lejeune. Und noch etwas war ihm von Beginn an wichtig: „Magdeburg ist dynamisch. Diese Stadt steht nicht still.“ Das gefällt dem Mann, der gern voranschreitet. Sein Ziel muss nicht immer ein neuer Ort sein. „Ich habe nicht vor kurzfristig  wegzugehen, ich identifiziere mich mit der Stadt und ihrer Umgebung“, meint er. Marcel Lejeune schätzt das kulturelle Angebot, besucht Konzerte und Ballettaufführungen. Nach sechs Jahren intensiven Erkundens in Magdeburg spricht Marcel Lejeune sogar von Heimat. Er weitet den Begriff auf Brüssel aus:  „Wir fühlen uns hier und dort wohl, man kann das nicht trennen.“ Grenzen ziehen war eben noch nie sein Fall.

Marcel Lejeune