Obwohl er damals die Wahl hatte und ihm alle Türen offen standen, entschied er sich vor ziemlich genau 20 Jahren für Magdeburg. „Heimat ist dort, wo man sich bei den Menschen zu Hause fühlt – und genau das fühle ich hier in Magdeburg“, schwärmt Thomas Kluger von seiner Wahlheimat. Ursprünglich kommt er aus der Pfalz – aus dem schönen Neustadt an der Weinstraße, eine der größten Weingegenden Deutschlands. Nach einer Banklehre in Heidelberg begann er dort auch sein Jura-Studium. Das Staatsexamen in der Tasche, hatte er die Qual der Wahl, was er nach seinem Abschluss machen sollte und welchen Ort er von nun an seine neue Heimat nennen darf. Mehrere Angebote von Banken und Versicherungen aus dem Westen Deutschlands lagen auf seinem Schreibtisch, doch er entschied sich für ein Bewerbungsgespräch in der Justiz in Magdeburg als Richter. Und das obwohl Sachsen eigentlich das Partnerland Baden-Württembergs war und nicht nur Kollegen und Ausbilder, sondern auch sein Vater ihn dazu überreden wollten, nach Dresden oder Leipzig zu gehen. „Ich sagte zu meinem Vater, dass ich im Herzen Deutschlands leben möchte und ich nicht will, dass seine Enkel sächsisch sprechen“, erinnert sich Thomas Kluger augenzwinkernd an seine damalige Entscheidung zurück. Bereut, vor 20 Jahren nach Magdeburg gekommen zu sein, hat Thomas Kluger es bis heute nicht. Im Gegensatz zu vielen Städten im Westen Deutschlands, gibt es in Magdeburg auch nach 20 Jahren noch Veränderungen und Bewegung. Gerade diese Dynamik liebt Thomas Kluger so sehr an der Ottostadt. Besonders spannend findet er die in den letzten Jahren verstärkte Einbeziehung der Elbe in die Stadtentwicklung Magdeburgs. Die Stadt an der Elbe ist für ihn längst zur Heimat geworden – so nennt er Magdeburg stets als Antwort auf die Frage nach seiner Herkunft. Thomas Kluger ist jedoch nicht einfach nur Richter, Ehemann und zweifacher Familienvater, sondern schafft sich mit seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Vorsitzender bei der „Magdeburgischen Gesellschaft von 1990 zur Förderung  der Künste, Wissenschaften und Gewerbe e.V.“ einen Ausgleich zu seinem eigentlichen Beruf. Dort kann er mit seinen vielen Projekten zur Bildung und Kultur fernab seiner Aktenberge die Ottostadt aktiv erleben und mitgestalten. Bleibt neben seinem Beruf und seiner ehrenamtlichen Tätigkeit noch Zeit, geht er gemeinsam mit seiner Familie seiner anderen großen Leidenschaft nach: dem Sport. Besonders wichtig ist für ihn aber vor allem die Nähe zum Wasser – so sind der Neustädter und Barleber See sowie die Elbe für ihn und seine Familie wesentliche Punkte zur Erhöhung ihrer Lebensqualität. Unter einer Bedingung antwortet Thomas Kluger auf die Frage, ob Magdeburg Kulturhauptstadt 2025 werden kann mit „ja“: „Magdeburg muss das dazugehörige Selbstbewusstsein entwickeln und die Bewerbung als Kulturhauptstadt nicht nur als Kampagne sehen, sondern auch als Ausdruck unseres eigenen bürgerlichen Bewusstseins.“ Als Richter verweist er natürlich auch gleich auf das Magdeburger Recht, das europaweite Impulse ausgesendet hat. Einst war Magdeburg das Zentrum Europas und auch wenn Magdeburg diesen Status wohl nicht mehr bekommen wird, so glaubt Thomas Kluger fest daran, dass Magdeburg es mit dem entsprechenden Bewusstsein durchaus schaffen kann, ein Stück weit wieder dorthin zu kommen.

Thomas Kluger