Es waren die Abenteuerlust und der Mut, etwas Neues auszuprobieren, die Manfred Maas, den gebürtigen Saarländer, nach Magdeburg gebracht haben. Kurz nach der politischen Wende fragte ihn der frischgebackene Wirtschaftsminister Horst Rehberger: „Willst Du in Sachsen-Anhalt beim Aufbau der Regierung helfen?“  Der Jurist hatte bereits Erfahrungen in Verwaltungen und Ministerien gesammelt – allerdings in westlichen. „In Magdeburg war 1990 alles anders, die Uhren standen auf null“, erinnert sich Manfred Maas. Er sagte spontan zu, setzte sich im ehemaligen Stasi-Gebäude an einen Schreibtisch und wohnte im Bauarbeiterhotel. „Die ersten Stunden waren so interessant, dass ich mich entschlossen habe, hierzubleiben“, sagt der  60-Jährige. „Beruflich war das eine große Herausforderung.“ Das erzählte er in Rheinland-Pfalz auch seiner Frau, zeigte ihr Magdeburg und Umgebung. Die Familie zog in den Osten. „Das konnten viele Freunde im Saarland nicht glauben“, erzählt der damalige Staatssekretär und heutige Chef der Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB). Manfred Maas stellte sein Leben auf den Kopf – gab einen sicheren Job auf, ließ Freunde zurück, setzte alles auf die Abenteuerkarte. Den Schritt in sein Magdeburger Leben hat er nie bereut, betont Manfred Maas. Er kennt das Land, fühlt sich als Sachsen-Anhaltiner, gestaltete Wirtschaft und Tourismus mit. „Viele Jahre haben die Zugereisten positiver als die Einheimischen über die Stadt geredet“, sagt er. Das hat ihn gestört. Zum Glück, meint er, hätte sich das in den vergangenen  Jahren verändert: „Mittlerweile spürt man den Stolz auf die Entwicklung, sogar die Menschen haben sich gewandelt, sind geselliger und weltoffener geworden.“ Er wirbt für das Bundesland und seine Hauptstadt, in der er viel mit angeschoben hat. Er war Expo-Beauftragter, kümmerte sich um Innovationen, hat intensiv bei der Bundesgartenschau mitgewirkt, gestaltete touristische Programme. Er schaut auch heute aus vielen Perspektiven auf seine Wahlheimat, vom IB-Schreibtisch, vom Fußballfeld – er kickte bei den Oldies und nun bei der IB – und aus der Richtung seiner vielen Ehrenämtern. „Ich bin immer noch vom Aufbau beseelt“, erklärt er. „Es wird weiter vorwärts gehen. Diese Stadt hat eine sehr gute kulturelle, wirtschaftliche und allgemeine Infrastruktur. Die Wege sind kurz und das studentische Leben entwickelt sich.“ Visionen gehen dem IB-Chef auch weiterhin nicht aus. „Die Verzahnung zwischen Uni, Hochschule und Wirtschaft muss noch besser werden, damit Magdeburg auch für junge Leute interessant bleibt“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Und er träumt von mehr Gemütlichkeit im Zentrum seiner Stadt und hat genaue Vorstellungen für eine Fußgängerzone: „Am liebsten hätte ich eine richtige Flaniermeile zwischen dem Hasselbachplatz, zumindest der Danzstraße, und dem Universitätsplatz. Nur für Passanten.“

Manfred Maas