Man kann es Zufall nennen, oder Schicksal. Es war Otto der Große, der Olaf Ahrens Anfang der 1990er Jahre erstmals in die heutige Ottostadt Magdeburg lockte. „Als Student wollte ich damals unbedingt den großen gotischen Dom und die Grablege Kaiser Ottos sehen“, erinnert sich der gebürtige Bad Harzburger. Beeindruckt vom Dom und mit gemischten Eindrücken von der Stadt insgesamt kehrte er nach Braunschweig zurück. Dort studierte er Germanistik, Geschichte und Philosophie. Später entschied Ahrens sich jedoch, neue Pfade zu beschreiten und absolvierte eine Zusatzausbildung im Bereich Marketing und Kommunikation. 2002 führte ihn sein Weg dann erneut in die Ottostadt, zur Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus GmbH (MMKT). „Ich war gerade angekommen, da kam das große Hochwasser. Einige Tage war die Stimmung damals sehr angespannt, bei vielen Häusern standen Sandsäcke vor den Türen und zahlreiche freiwillige Helfer waren unterwegs. Das vergisst man nicht, und dass elf Jahre später ein neues Rekordhochwasser kommen würde, konnte damals erst recht niemand ahnen. Wann immer ich heute den Fluss überquere – mindestens zweimal täglich – wandert mein Blick zum Pegelstand der Elbe“, erklärt Ahrens. Was ihn damals aber vor allem beeindruckte, war die positive Entwicklung, die Magdeburg städtebaulich genommen hatte: „Hier war inzwischen so viel passiert. Mit City Carré und Allee Center waren neue Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten entstanden, eine moderne Hotellerie hatte sich entwickelt und zwischen der Infrastruktur 1990 und 2002 lagen Welten.“ Mittlerweile lebt der Hobby-Ornithologe schon seit elf Jahren in Magdeburg, seit 2003 ist er  Geschäftsführer der MMKT. Bereut nach Magdeburg gekommen zu sein, hat er nie: „Der Tourismus ruht in Magdeburg auf zwei wichtigen Säulen: Der großen Geschichte um Kaiser Otto I., die man hier anfassen und erleben kann, und auf der Elbe, die das Stadtbild enorm prägt und die man viel näher an die Menschen herangeholt hat in den letzten Jahren. Zusammen bringt das eine emotionale Qualität, die andere Städte so nicht haben. Außerdem ist hier noch so viel möglich, es gibt viel Raum für neue Projekte.“ Ein solches Projekt war im Jahr 2010 der Startschuss für die neue Ottostadt-Kampagne. „Die Dachmarke ist authentisch, gründet sich auf der großen Geschichte der Stadt und trägt zur Identitätsbildung der Magdeburgerinnen und Magdeburger bei“, schwärmt Ahrens. In seiner Freizeit genießt er bei Spaziergängen nicht nur die Naturlandschaft rund um die Elbe, sondern auch die vielen kulturellen Vorzüge der Stadt. Besonders haben ihn die großen Europarats- und Landesausstellungen des Kulturhistorischen Museums beeindruckt, von denen er einige ein halbes Dutzend Mal besucht hat. Mit diesem Potential sieht er auch der Bewerbung Magdeburgs als Kulturhauptstadt Europas 2025 gespannt entgegen: „Im ersten Moment war ich eher skeptisch, inzwischen sehe ich die Bewerbung aber als große Chance, die Stadt überregional bekannter zu machen. Wenn man die Bürger abholt und mitnimmt, dann kann eine positive Dynamik entstehen, die die Stadt noch weiter nach vorne bringt.“

Olaf Ahrens