Detlef Baarth kam über Umwege vor knapp 20 Jahren nach Magdeburg. Der gebürtige Hannoveraner lernte damit genau die Stadt lieben, die seine Mutter viele Jahre zuvor über die „grüne Grenze“ verlassen hatte. Die Offizierstochter floh in Richtung „Westen“, gründete in Hannover eine Familie. Seine eigene Familie wohnt, nach mehreren Jahren in Magdeburg, heute in Bornstedt. Er selbst, die zwei Mädels und seine Frau sagen: „Hier ist unser Zuhause.“ Dass er einst den Weg zurück nehmen würde, war nicht vorauszusehen. Nach der Realschule begann Detlef Baarth eine Lehre als Versicherungskaufmann, holte sein Abitur nach, studierte Betriebswirtschaftslehre und später Jura. Sein Examen holte er sich in Passau, für seine Stelle als Justiziar ging Detlef Baarth zurück nach Hannover. Aber es zog ihn nach der politischen Wende auf die andere Seite der ehemaligen Grenze. „So einen gesellschaftlichen Neuanfang erlebt man nicht alle Tage“, sagt er. Bei der Suche nach einer ostdeutschen Kreisverwaltung, bei der er sein juristisches Wissen anbringen und vertiefen könnte, landete er in Haldensleben – weil er eine alphabetische Liste abtelefonierte und bei „H“ die positive Antwort bekam. Nach einem halben Jahr vor den Toren Magdeburgs wusste der Jurist: „Ich möchte unbedingt in dieser Region arbeiten.“ Vor allem die Menschen haben es ihm angetan. Hart aber herzlich und stets hilfsbereit, so beschreibt Detlef Baarth die Magdeburger. War es Schicksal? Eine Freundin fragte ihn wenig später: „Kommst Du in meine Anwaltskanzlei nach Magdeburg?“ Die Antwort war klar: „Ich wusste, dass es hier ungleich bessere Möglichkeiten gibt, mich selbstständig zu machen.“ Seine Frau kam später aus Wolfsburg hierher.  Detlef Baarth hadert damit, dass „viele Menschen noch heute nicht wissen, wie schön Magdeburg ist“. Darum macht er viel Reklame. „Ich habe den Willen der Einwohner kennengelernt, etwas zu gestalten. Die Stadt hat sich ausnahmslos positiv entwickelt“, sagt er und lobt die Freizeitmöglichkeiten. Und weil er mit Leib und Seele hier wohnt, sieht Detlef Baarth auch weitere Chancen für Magdeburg. „Baulücken müssen geschlossen werden, es gibt noch große Industriebrachen, und in einigen Stadtteilen tut sich zu wenig“, meint der Rechtsanwalt einer Kanzlei, die sich auf Immobilienfragen spezialisiert hat. Wenn er durch die Stadt geht, sieht er die Herausforderungen, aber auch was gewachsen ist. Seine Wurzeln sind auch gewachsen. „Ich bin hier angekommen“, erklärt Detlef Baarth. Ost? West? In solchen Kategorien denkt der Anwalt schon lange nicht mehr. „Ich fühle mich hier beruflich und privat pudelwohl“, erklärt er. Er überzeugt seine Besucher davon mit Ausflügen, Rundgängen und durch Gespräche – auch in der Ferne. „Ich komme aus Magdeburg“, sagt er ohne zu zögern, wenn er auf Reisen nach seiner Heimat gefragt wird.

Detlef Baarth