Eine späte Liebe verbindet Katja Borchers mit Magdeburg. Die in Westewitz bei Dresden aufgewachsene pharmazeutisch-technische Assistentin hat einige Zeit gebraucht, um mit der Ottostadt richtig warm zu werden. „Erst als ich vor zwei Jahren meinen Pilotenschein am Magdeburger Flugplatz gemacht habe, habe ich die Stadt mit anderen Augen gesehen. Wenn man seinen täglichen Wegen nachgeht, dann nimmt man gar nicht wahr, wie schön es hier eigentlich ist. Das Fliegen hat meine Sicht auf Magdeburg wirklich total verändert. Jetzt bin ich sehr glücklich, in so einer schönen Stadt zu leben“, erklärt sie. Als sie nach Beendigung ihrer Ausbildung in Leipzig 1995 zu ihrem heutigen Ehemann, einem waschechten Magdeburger, in die Elbestadt zog, sah das noch ganz anders aus. Die Stadt empfand sie als grau und unfreundlich. Aber sie blieb, bekam ihre Tochter, heiratete, fand hier eine Anstellung und viele gute Freunde. Wenn sie heute zurückblickt, ist sie froh über diese Entscheidung: „Die Leute hier sind viel offener und freundlicher geworden, und auch Magdeburg selbst hat sich sehr verändert.“ Die positiven Entwicklungen der Stadt nimmt die pharmazeutisch-technische Assistentin vor allem dann wahr, wenn sie auf dem Weg zu Ihrer Arbeitsstelle in Alt-Salbke den Elberadweg entlang fährt oder im Cockpit der kleinen Maschine sitzt, mit der sie sogar schon einmal an die Ostsee geflogen ist. Besonders das viele Grün und die Elblandschaft genießt sie hier. Wenn Katja Borchers nicht gerade ihrer großen Leidenschaft, der Fliegerei, nachgeht, dann hält sie sich mit Yoga und Ballettstunden fit oder widmet sich ihrem geliebten Garten. Mittlerweile steht für sie und ihre Familie fest, dass sie hierbleiben wollen: „Wenn man mich vor acht Jahren gefragt hätte, ob ich bleiben möchte, hätte ich mir vorstellen können, noch einmal woanders hinzugehen. Heute ist das nicht mehr so. Wir haben vor fünf Jahren ein Haus gebaut und wollen bleiben.“ Doch nicht nur die städtebauliche und landschaftliche Entwicklung nimmt sie aus einer völlig anderen Perspektive wahr. Auch kulturell hat sie die Stadt neu für sich entdeckt: „Vor allem seit dem Start der Ottokampagne und durch unsere 16-jährige Tochter nimmt man plötzlich kulturelle Angebote wahr, die man vorher nicht genutzt hat. Wir gehen jetzt zum Beispiel häufiger ins Theater, mal zum Ballett oder in eine Operette, oder auf den Weihnachtsmarkt. Hier ist ja eigentlich immer was los.“ Was sich Katja Borchers jetzt noch für ihre Stadt wünscht, sind noch mehr Touristen: „Magdeburg hat viel zu bieten, den Dom, den Jahrtausendturm oder eben den Elberadweg und eine ausgeprägte kulturelle Landschaft. Wir sind also auf einem sehr guten Weg.“

Katja Borchers