Wenn Wolf-Dieter Schwab von seinem Schreibtisch aufsieht, blickt er auf ein Bild des Magdeburger Doms. „Das hat meine Frau gemalt“, erzählt er stolz, wenn man ihn danach fragt. Kennen gelernt hat er sie in Fulda, der „schönen kleinen Stadt, ebenfalls mit einem Dom wie Magdeburg“, wo beide geboren sind. Dort absolvierte Schwab zunächst eine klassische Sparkassenausbildung, bevor er 1994 mit seiner Frau nach Berlin zog, um dort in der Deutschen Zentral-Genossenschaftsbank zu arbeiten. 1996 kam er als Bankenbetreuer für die Neuen Bundesländer erstmals in Kontakt mit der Elbestadt Magdeburg, hat sie kennen- und schätzen gelernt, wie er selbst sagt. Deshalb war für den gebürtigen Fuldaer klar: Das könnte durchaus mal ein lohnendes Ziel sein. Dass das schon zwei Jahre später der Fall sein würde, hätte damals keiner gedacht. 1998 trat er in die Geschäftsführung der Bürgschaftsbank Sachsen-Anhalt ein und zog nach Magdeburg, zunächst noch ohne Ehefrau. Erst 2000, als in Berlin seine erste Tochter geboren wurde, entschied die Familie dauerhaft zusammen zu sein – in Magdeburg: „Raus aus der einzigartigen aber hektischen Metropole Berlin in eine kleinere, familienfreundlichere Stadt, die aber alle Vorzüge einer Großstadt aufweist, das war die Devise“, erinnert sich Schwab gerne. Bereut haben er und seine sportbegeisterte Familie den Umzug nie: „Magdeburg ist unsere Heimat geworden, hier leben und arbeiten wir. Und wenn man in einer Stadt lebt, dann muss man sich dort auch einbringen“. Und Schwab bringt sich ein, besetzt zahlreiche Ehrenämter, ist Schöffe am Gericht und seit zehn Jahren Vorsitzender des Fördervereins des Magdeburger Puppentheaters, mit dem er zahlreiche Aktionen generiert. So zum Beispiel die „Puppenpatenschaften“, die jeder, egal ob Institution, Bürger oder Gast der Stadt, übernehmen kann. „Das Puppentheater ist eines der bedeutendsten kulturellen Einrichtungen der Stadt sowie des ganzen Landes und eines der modernsten Puppentheater nicht nur bundesweit. Auch international genießt es einen sehr guten Ruf.“, schwärmt Schwab. „Für seine Größe hat Magdeburg ein hervorragendes kulturelles Angebot, übrigens für alle Altersgruppen. Es war schon immer gut und hat sich toll weiterentwickelt, für eine Stadt wie Magdeburg als lebenswerter Standortfaktor unheimlich wichtig.“ Kulturhauptstadt 2025? Warum nicht?! „Nicht nur kulturell, sondern auch in Sachen wirtschaftlicher Dynamik hat Magdeburg einiges vorzuweisen. Und vielleicht“, hofft er, „gewinnen die Magdeburgerinnen und Magdeburger durch die Bewerbung ein noch breiteres Bewusstsein für ihre städtische Kultur und Geschichte. Wenn Wirtschaft und Kultur zusammen arbeiten, dann können wir auch Kulturhauptstadt werden.“

Wolf-Dieter Schwab