Es wäre wahrscheinlich nie aufgefallen, wenn nicht die Hochzeit ins Haus gestanden hätte. Im Ausweis von Katrin Albrecht-Wöhlbier stand in der Spalte Geburtsort: Magdeburg. Die Braut erblickte jedoch in Halberstadt das Licht der Welt. „Ich hatte den Fehler nie gemerkt, weil ich durch und durch Magdeburgerin bin“, sagt sie. Es fiel ihrem künftigen Mann beim Durchgehen der Unterlagen auf. Damit alles amtlich korrekt ist, wurde der Eintrag verändert. An der Einstellung zur Elbestadt hat sich für die Sparkassen-Mitarbeiterin nichts verändert. Sie gehört zur Stadt, sagt sie. „Wir werden hier nie weggehen.“ Mit 14 Jahren zog das Handball-Talent von einst nach Magdeburg. Aus dem Trainingszentrum Halberstadt wechselte die Schülerin in die Sportschule der Landeshauptstadt, trainierte, spielte und machte ihr Abitur. Durch die Partnerschaft des Sportclubs Magdeburg und der Stadtsparkasse bot sich die Gelegenheit, eine Lehre in der Bank aufzunehmen. Nebenbei spielte die Sportlerin weiter Handball, gehörte zur ersten Frauenmannschaft des SCM, die in der ersten Liga Erfolge feierte. In der Tabelle war das Team meist ganz oben zu finden, es stand beim Europa-Cup auf dem Parkett und meisterte internationale Turniere. Katrin Albrecht-Wöhlbier punktete mit Toren, traf aber auch mit ihrer Ausbildung ins Schwarze, sagt sie. „Die Sparkasse war genau das Richtige für mich.“ Als sich die Gelegenheit bot, Karriere zu machen, folgte sie ihrem eigenen Motto: bloß keine halben Sachen machen. „Ich gab den Sport auf und konzentrierte mich auf meine Arbeit“, sagt die Gruppenleiterin der Vertriebssteuerung - und hat es nicht bereut. Dem Handball bleibt die Mutter eines Sohnes trotzdem treu. „Wir schauen oft in der GETEC-Arena bei den Spielen zu.“ Und der Nachwuchs bewegt sich auch bereits sicher auf dem Handball-Parkett. Als Mutter schätzt sie die kurzen Wege, die auch der 13-Jährige allein mit Bus und Bahn zurücklegen kann. Von Alt-Olvenstedt kommt er schnell ins Einstein-Gymnasium oder ins Stadtzentrum. Die Familie, der Mann ist ein gebürtiger Oscherslebener, liebt ihren Stadtteil. Katrin Albrecht-Wöhlbier lobt die nahen Einkaufsgelegenheiten, die Grundschule, die „toll renoviert worden ist“, den Italiener um die Ecke, bei dem „alles so lecker schmeckt“. Sie sagt: „Wir wohnen am Stadtrand und sind dem Zentrum trotzdem ganz nah.“ Dass sich in Olvenstedt insgesamt viel getan hat, ist kaum zu übersehen, sagt sie stolz. „Wo man hinschaut, ist es grün, die alten Plattenbauten werden zurückgebaut, es gibt Freiflächen. 1990 sah es hier ganz anders aus“, erinnert sie sich. Für Katrin Albrecht-Wöhlbier war es zu keiner Zeit ein Thema wegzugehen. Warum? „Ganz einfach“, erklärt sie, „ich habe Magdeburg schätzen und lieben gelernt“.

Katrin Albrecht-Wöhlbier