Fast 20 Jahre ist es her, dass es Jeanette de la Barré in die Ottostadt Magdeburg verschlug. Mit dem Abitur in der Tasche suchte sie nach einem geeigneten Studienplatz. „Als ich mir überlegte, was ich studieren sollte, wurde ich auf einen neuen Studiengang an der hiesigen Hochschule aufmerksam, Gesundheitsförderung und -management. Die dortige Verknüpfung von Betriebswirtschaft und Gesundheitswesen fand ich total spannend“, erinnert sich die im mecklenburgischen Strasburg geborene de la Barré. Also entschied sie sich für dieses Studium. Und für Magdeburg. Dabei war der erste Eindruck der Elbestadt alles andere als positiv: „Ehrlich gesagt war ich nicht sonderlich angetan. Vieles war noch nicht saniert. Besonders in Richtung Cracau waren die Häuser und Straßen in keinem guten Zustand.“ Geblieben ist sie trotzdem und ist froh darüber. Nach dem Abschluss arbeitete sie drei Jahre lang bei der Pfeifferschen Stiftung als wissenschaftliche Assistentin. Dann folgte eine Anstellung, die sie zwang, zwischen Potsdam, Berlin und Magdeburg zu pendeln. Ihr Lebensmittelpunkt blieb weiterhin Magdeburg und ist es noch. Heute ist Jeanette de la Barré die Geschäftsführende Direktorin der EUMEDIAS Heilberufe AG. Sie berät und unterstützt Mediziner und Krankenhäuser in betriebswirtschaftlichen Fragen, bietet Seminare zur Weiterbildung an und hat in Kooperation mit der Hochschule einen Studiengang für Medizinmanagement entwickelt. „Eine so hervorragende Kooperation zwischen einer großen Hochschule und einem mittelständischen Unternehmen wie uns findet man kaum.“ Dass sie überzeugte Magdeburgerin geworden ist, spürt jeder, der mit ihr spricht. An ihrer Stadt liebt sie nicht nur, dass man sich hier gut einbringen kann, sondern schätzt auch deren positive Entwicklung: „Die Stadt hat sich städtebaulich sehr verändert. Mittlerweile ist sie freundlicher und viele Gebäude wurden schön saniert. Es gibt viel Grün und schöne Parkanlagen, was mir persönlich sehr wichtig ist. Magdeburg ist heute eine Stadt, in der man sehr gut leben kann.“ Auch für Menschen, denen Kultur, Sport und Bildung sehr wichtig ist, hat Magdeburg viel zu bieten, findet sie. Zwei erstklassige wissenschaftliche Einrichtungen, die sie beide für ihre berufliche Entwicklung genutzt hat, eine bunte Theater- und Schauspiellandschaft sowie den SC Magdeburg, dessen Spiele sie gern besucht. Und es gibt noch etwas, das sie an der Elbestadt sehr schätzt, die kurzen Wege und die guten Kinderbetreuungsmöglichkeiten, die es ihr ermöglichen, Arbeit und Familie gut zu vereinbaren. Nur eines vermisst die Mecklenburgerin noch, Profilschärfe: „Ich würde mich freuen, wenn Magdeburg neben dem Dom und dem Hundertwasserhaus noch mehr "Leuchttürme" hätte, die über die Landesgrenzen hinaus strahlen. Aber mit der Ottostadt-Kampagne sind wir auf einem guten Weg. Wir haben eine tolle Stadt, das wissen nur noch zu wenig.“

Jeanette de la Barré