Kai Szatkowski bezeichnet sich selbst als „Neuzeitnomade“, wenn er auf seinen Lebensweg zurückblickt. Der gebürtige Hamburger siedelte mit 14 Jahren nach München über, beendete dort die Schule und begann in der Isar-Metropole sein berufliches Leben als IT-Spezialist. Von dort zog er weiter nach Düsseldorf, arbeitete im Bereich Vertrieb und Technik, tüftelte an Computern. Als sein Chef im Jahr 2001 dem Ruf einer neuen, aufstrebenden Firma nach Barleben folgte, um ihr beim Aufbau zu helfen, ging Kai Szatkowski einfach mit. „Wir fanden diese Aufbruchsstimmung sehr spannend und richteten uns auf ein, zwei Jahre im Osten ein“, erinnert er sich. „Dass wir hier länger bleiben, hatten wir beide nicht geahnt.“ Der Chef lebt heute in Halle. Und Kai Szatkowski sagt: „Ich bin hier verwurzelt.“ Dabei war ihm Magdeburg damals völlig fremd. „Ich kannte die Stadt nur als Punkt auf der Landkarte“, sagt er und erinnert sich an seine ersten Eindrücke. „Beim Blick von der Autobahn sah ich die Plattenbauten und fand sie nicht besonders schön.“ Aber in den kommenden Wochen schaute er genauer hin und bemerkte schnell: „Hier findet man doch viele schöne Ecken.“ Als Neuankömmling half ihm dies, die erste Zeit in der fremden Stadt zu überbrücken. Kai Szatkowski hatte fünf Jahre lang eine Rückfahrkarte nach Düsseldorf. Eine Stelle war ihm sicher, und seine Wohnung hatte er nicht gekündigt. Als Pendler zwischen Magdeburg und Düsseldorf verbrachte er viele Stunden auf der Autobahn. Damit sollte 2006 Schluss sein. Er hatte seine heutige Frau kennengelernt – eine Magdeburgerin – und kündigte seine Wohnung in Nordrhein-Westfalen. Der Entschluss, ein altes Haus zu sanieren und zum Lebensmittelpunkt zu machen, war zugleich seine Entscheidung, in Magdeburg sesshaft zu werden. Aus der kleinen Start-up-Firma von einst wuchs das Unternehmen regiocom, das sich inzwischen weit über die Stadtgrenzen hinaus als IT-Dienstleister einen Namen gemacht hat. „Dort gab es für mich viele Entfaltungsmöglichkeiten“, sagt Szatkowski. In seinem Aufgabengebiet Vertrieb und Consulting kommt er viel herum in Deutschland. „Aber ich bin jedes Mal froh, wenn ich den Magdeburger Dom wiedersehe“, meint er. Dann geht der Tüftler, der heute noch gern selbst am Rechner schraubt oder technische Anlagen für sein Haus installiert, oft in seinen großen Garten. Dort gibt es viel zu tun, sagt er. Seine Frau reitet gern, hat ein eigenes Pferd und eine Koppel. Sie nutzen beide oft das Angebot, auch noch spät einkaufen gehen zu können. „Die langen Ladenöffnungszeiten sind mir immer schon positiv aufgefallen“, erklärt Kai Szatkowski. „Und Dienstleistungen sind hier vergleichsweise günstig.“ Sein Blick auf Magdeburg hat sich seit 2004 verändert. „Klar“, sagt er, „ich lebe ja jetzt hier mit Leib und Seele.“ Ein Nomade hat seine Heimat gefunden. „Ich bin angekommen“, sagt er.

Kai Szatkowski