Zusammen ist man weniger allein – so oder so ähnlich könnte das Motto des „Vereins für Kulturkommunikation“, kurz „KultiK e. V.“ aus Magdeburg lauten. Hinter dem Vereinsnamen verbergen sich aktuell 15 Kulturbegeisterte mit dem Ziel, ein großes Informations- und Unterstützungsnetz für Vereine aller Art in Magdeburg aufzubauen.

Der Grundgedanke der Kommunikation ist dabei nicht nur Teil des Vereinsnamens, sondern zeigt auch das Ziel der Mitglieder auf: einen Austausch unter den vielfältigen Vereinen Magdeburgs zu ermöglichen.

„Wir haben festgestellt, dass es in Magdeburg viele Vereine gibt, die häufig nicht zusammenfinden und denen die Räumlichkeiten zur Vernetzung fehlen“, erklärt Yves Rackwitz, einer der drei Vorstandsmitglieder von „KultiK e. V.“. Seit zwei Jahren baut der Verein eine Plattform für Kulturschaffende und engagierte Menschen in Magdeburg auf – mit Erfolg.

Das erste und bisher wichtigste Projekt ist die „Tonne27“, eine Kasematte im Kavalier V der Festungsanlagen in der Maybachstraße. Ihre „Tonne“ haben die „KultiKer“ mit eigenen Kräften und Mitteln sorgfältig und liebevoll saniert, wobei sie „großen Wert darauf gelegt haben, den historischen Charakter der denkmalgeschützten Anlage zu erhalten“.

Betritt man das Gewölbe mit seinen runden Decken, fällt dem Besucher vor allem die Bar auf, die aus den Resten des alten Holztores gebaut wurde. Der am Gewölbe angemalte Schriftzug „Rauchen verboten“ stammt noch aus den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, erzählt Rackwitz.

Ihr Veranstaltungsort steht anderen Kulturschaffenden aus Magdeburg, kleinen Vereinen, aber auch Einzelpersonen zur Verfügung. Dabei ist der Verein allen Ideen und Kulturschaffenden gegenüber offen und bietet seine Hilfe an. Einzig die Anfrage eines historischen Vereins, der Bogenschießen und Schwertkämpfe veranstalten wollte, erschien in Anbetracht der Räumlichkeiten doch etwas zu riskant.

In Kooperationen mit anderen Vereinen wie dem Sanierungsverein „Ravelin 2“, dem „Musikkombinat“, den „Urbanpiraten“, „Castellum Cultura“, aber auch über die Grenzen von Magdeburg hinaus mit dem Hallenser Verein „HALternativ e. V.“, werden Veranstaltungen organisiert und wird sich gegenseitig unterstützt.

Auf die Frage, was die Vereinsmitglieder antreibt, gibt es eine eindeutige Antwort: „Die Liebe zur Kultur und natürlich“: „einfach der Spaß“, erklärt Yves Rackwitz lachend und ergänzt: „Ein schöner Poetry Slam oder Singer-Songwriter-Abend, das sind halt Sachen, die finden wir toll, und die wollen wir unterstützen!“

So mancher kleinere Verein kann sich keine Räumlichkeiten zur Miete leisten. Das ist der Punkt, an dem „KultiK e. V.“ einspringt. Als Beispiel fällt Rackwitz sofort das Improvisationstheater „Tapetenwechsel“ aus Magdeburg ein. „Bei uns konnte es sich auf einer Bühne vor Publikum präsentieren. Das war ein toller Abend.“ Die Möglichkeit, am Kulturleben teilzuhaben, Kultur selber zu gestalten und zu fördern, sei wichtig und kann auch stolz machen. So ist Yves Rackwitz besonders auf die Gründung des „MAGDEBURGER KINDness e. V.“ in der „Tonne27“ stolz.

Vielleicht ist das ein gutes Omen für die Bewerbung zur „Kulturhauptstadt Europas 2025“, immerhin fördert der Verein die Bewerbung. Überhaupt habe Magdeburg Potenzial, den Titel zu holen, ist Yves Rackwitz überzeugt. „Der Zeitpunkt ist genau richtig. Magdeburg blüht gerade auf, ist aber leider immer noch eine verkannte Stadt.“

Den Sommer über finden regelmäßig Veranstaltungen von „KultiK e. V.“ in der „Tonne27“ statt. Ebenso stehen aber auch noch weitere Umbauten an. „Hier gibt’s immer was zu tun, wer handwerklich begabt ist, kann sich gerne bei uns melden“, fügt Yves Rackwitz schmunzelnd hinzu.

Bildquelle: Stadtmarketing Magdeburg

Yves Rackwitz


"KultiK e.V."