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Laufen hält jung, und man kann lecker essen, ohne dick zu werden. So heißt es auf der Website der „Volkslaufgemeinschaft 1991 Magdeburg“ (VLG 1991 e.V.). Als Organisatoren des jährlichen „Magdeburg-Marathons“ verfolgen sie seit vielen Jahren, wie sich die Laufkultur in der Elbestadt entwickelt. Längst tummeln sich immer mehr Sportbegeisterte auf den Laufstrecken – ob aus Spaß, für Gesundheit und Figur oder als Training für die verschiedenen Laufveranstaltungen.

Der „Magdeburg-Marathon“ im Oktober wird bereits die 15. Veranstaltung sein, die von der 15-köpfigen Sektion des VLG organisiert wird. „Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir durch die Entwicklung des Magdeburg-Marathons gemeinsam mit der Landeshauptstadt über 5.000 aktive Teilnehmer sowie deren Angehörige und Zuschauer begeistern dürfen“, freut sich Ralf Eger. Die Veranstaltung sei ständig gewachsen, weiß der Vereinsvorsitzende. Dabei ging Qualität immer vor dem Streben nach Quantität.

2004 hatte alles noch unter anderen Umständen, aber mit immerhin bereits 1.500 Laufbegeisterten angefangen. Heute haben sie viel bessere Bedingungen für die Großveranstaltung. Mit den Messehallen kann das Organisationsteam einen optimalen Starterbereich anbieten. „Wetterunabhängig ist es hier geschützt und warm, es gibt Duschen und einen großen Versorgungsbereich. Das macht einen großen Unterschied. Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung“, so Eger. Diese ehrenamtliche Professionalität hat sich in der Szene herumgesprochen. Das Starterfeld ist mittlerweile sogar international aufgestellt.

Die Vereinsmitglieder, allesamt Sportler und mit Herzblut dabei, kommen selbst nicht dazu, an ihrem Marathon mitzulaufen. „Dafür haben wir keine Zeit, denn wir müssen die Arbeit machen“, sagt Helga Münzberger augenzwinkernd. Mit ihren 73 Jahren läuft die Vereinsfrau selbst noch Halbmarathons und weiß daher, was ein Läufer für die Vorbereitung auf einen guten Start braucht.

Nach jedem Marathon beginnen auch gleich die Planungen für den nächsten. „Wir werten aus und schauen, was besser gemacht werden kann“, ergänzt Ralf Eger. Wie er nehmen sich viele Vereinsmitstreiter gern die Zeit und sogar ein paar Tage Urlaub für die vielen ehrenamtlichen Stunden. „Wenn man dann die aufgeregten Läufer sieht, Zieleinlauf und jubelnde Zuschauer miterlebt und in diese Stimmung eintaucht, dann ist es genau das, was einen mitreißt und die Mühe lohnt“, so der Vorsitzende.

Die wachsende Begeisterung am Laufen erklären sich die Vereinsmitglieder auch mit der veränderten Lebensweise der Menschen. Gesundheit, Wohlbefinden und Ernährung rücken immer mehr in den Fokus. Und auch die Organisation sei anders. Früher habe sich die Laufszene eigentlich nur über die Vereine abgespielt. Heute kommen viele individuelle Läufer zum „Magdeburg-Marathon“ oder zu den anderen Läufen. „Wir sehen viele Läufer dann immer einige Wochen vor unserem Lauf in den Parks der Stadt trainieren“, sagt Heiko Lüttje, zweiter Vereinsvorsitzende. Seit zwei Jahren erfahren Eger und er auch die steigende Nachfrage nach ihrem ehrenamtlichen Angebot der Laufschule oder als Laufcoach. Immer dienstags ab 18 Uhr lädt der Verein gemeinsam mit einer Krankenkasse zu ihrer Laufschule im Stadtpark ein. Und es kommen mittlerweile 80 Teilnehmer zu dem einstündigen Laufprogramm.

Diese Entwicklung freut Eger und sein Team. Die Laufkultur hat sich in der Stadt gut etabliert. Sie schaffe einen guten Ausgleich zur Arbeit, meint der Unternehmensberater. Und damit gehöre sie auch als Baustein zur Kultur der Landeshauptstadt. „Kultur ist für mich die wunderbare gegensätzliche Betrachtung zur Arbeitswelt. Mit ihr kann ich meine Energie wie aufladen“, sagt Eger.

Über den mutigen Schritt zur Bewerbung als „Kulturhauptstadt Europas 2025“ ist er sehr froh, denn Magdeburg pulsiere und es würde vieles im kulturellen Bereich wachsen. „Ich glaube daran, dass Magdeburg es nicht nur schafft, sondern es auch verdient hat“, sagt er zur Bewerbung. Eben ganz der Sportler mit klarem Blick auf das Ziel.

Bildquelle: Stadtmarketing Magdeburg

Bild: v.L. Heiko Lüttje, Helga Münzberger, Ralf Eger und Torsten Stucke