Alles beginnt mit dem amerikanischen Film „Beat Street“, der 1984 erstmals Breakdance auf die große Leinwand bringt. Nils Klebe ist fasziniert und inspiriert, probiert im Wohnzimmer im altmärkischen 500-Seelenort Pretzier die ersten Schritte. Er fängt an, selbst Breakdance zu tanzen, schaut sich bei Veranstaltungen Tricks ab. „Ich war relativ begabt“, meint er bescheiden, „und ich fand das cooler als Fußball“.

Damals wächst der Traum, sein Leben damit zu füllen. Heute ist Nils Klebe einer der „Da Rookies“, Weltmeister, Tanzlehrer, Breakdance-Spezialist, Performer, Geschäftsführer und pa-triotischer Magdeburger. Seine Vision treibt ihn voran. Es sei „die Kunst, Menschen zu bewegen“, die ihn elektrisiert, sagt er. Dass sie dabei nicht selbst auf dem Tanzparkett stehen müssen, hat er früh verstanden. Ihm geht es darum, „in den Köpfen und Herzen Bewegung zu erzeugen“. Das macht er gemeinsam mit vielen Anderen.

Die „Da Rookies“ sind längst keine reine Breakdance-Formation mehr, sie sind zum weltweit gefragten Showact geworden. Rückblickend sind sie auch Pioniere einer Tanzbewegung. Geboren werden die „Da Rookies“ 1999. Für eine Meisterschaft schließen sich zwei Gruppen zusammen, bei der sie als „Rookies“ starten, was in Amerika für Anfänger im Football und Basketball steht. „Die Anfänger“ gewinnen. „Ab da war der Name für uns Programm“, erinnert sich Nils Klebe.  Im selben Jahr gewinnt er als einziger deutscher Tänzer einen Video-Contest vom Musiksender MTV und dreht ein Video mit „Run DMC“, einer der erfolgreichsten Hip-Hop-Bands der 90er Jahre. Der gelernte Facharbeiter für Lagerwirtschaft geht 2002 nach Magdeburg, um „das mit dem Breakdance beruflich zu machen“. Sie werden belächelt, als sie verkünden, dass sie „damit“ Geld verdienen möchten. Dann geht alles sehr schnell. Die „Da Rookies“ werden Weltmeister, halten an ihrer Vision fest. 2005 öffnet die „Movement Dance Academy GmbH“. Mit der Tanzschule im Magdeburger Stadtzentrum wollen sie neuen Tänzern die Förderung geben, die sie selbst nicht hatten – und neue Talente finden. Zwölf Trainer arbeiten hier, 400 Mitglieder, die jüngsten sind drei Jahre, gehen hier ein und aus.

Die Marke „Da Rookies“ wird getragen von einer eigenen Marketing- und Managementfirma, die auch Tänzer vermittelt und managt, mit dem Namen „Da Rookies Entertainment“. Dazu kommt die Tanzschule und die Konzertfirma „MaBa Entertainment GmbH“ für das Erfolgsprojekt „Nussknacker“ – einem Mix aus klassischen Elementen und Breakdance. Demnächst soll es damit für 100 Shows durch Deutschland, Österreich und die Schweiz gehen, weitere Ziele sind in Arbeit und das neue Projekt „Romeo und Julia“ ebenfalls. „Wir sind ein kommerzieller Dance-Act geworden“, resümiert Nils Klebe, dem schwerfällt, aufzuzählen, mit welchen Stars allein die „Da Rookies“ zusammengearbeitet haben. Besonders stolz ist er jedoch darauf, was sie bewegt haben. Sie verändern von Magdeburg aus nicht nur Breakdance und die Tanzszene, sondern machen zugleich die Stadt bekannter.

Die bisherige Krönung sind die Deutschen Meisterschaften, die dank der „Da Rookies“ 2017 nicht in Großstädten wie Hamburg oder München stattfindet, sondern in der Ottostadt. Als mehrfacher Deutscher Meister konnte Nils Klebe mit seinen „Da Rookies“ bei den Veranstaltern punkten. Diese, die Künstler und die 2.000 Gäste waren so begeistert, dass 2019 auch die Ost-deutschen Hip-Hop-Meisterschaften hier stattfinden sollen. Ein Jahr später soll sich die Breakdance-Elite aus 40 Ländern in Magdeburg bei der größten je stattgefundenen Weltmeisterschaft messen.

„So groß war die noch nie“, weiß Nils Klebe und sieht das als Beitrag, den sie zur Bewerbung zur „Kulturhauptstadt Europas 2025“ leisten. „Magdeburg hat das drauf“, meint er, „allein kulturell hat sich die Stadt extrem entwickelt“. Dieser gute Ruf eile der Ottostadt voraus. „Wenn wir unterwegs sind, ist Magdeburg ein positiver Name, viele sprechen von einer Stadt des Aufbruchs“, so Nils Klebe. Er fügt an: „Es gibt nichts, was nicht noch besser werden kann, eine Konzerthalle wäre schon gut.“ Und: „Eine bewegende Kultur ist das Herz einer Stadt und ein Entscheidungsfaktor für Menschen, hierzubleiben.“

Er selbst ist fast immer in Bewegung, gedanklich und körperlich. Tanzen möchte er solange, „die Knochen das tragen“. Die Kunst, Menschen zu bewegen, möchten er und die „Da Rookies“ noch vielfältig ausleben. So ist das eben mit Visionären. 

Bildquelle: Stadtmarketing Magdeburg

Nils Klebe


"Da Rookies"