Generationen haben in der „Baracke“ getanzt und gefeiert. Ehemalige Clubbesucher erzählen mit leuchtenden Augen von „ihrer Barackezeit“ und kommen dabei ins Schwärmen. Von der Nostalgie beflügelt kommt es schon einmal vor, dass ehemalige Besucher an die Bürotür klopfen „und nur mal kurz gucken wollen“.

So begleitet der Club die Magdeburger Studenten seit 52 Jahren und bereichert das Nachtleben der Ottostadt. Dass der Tanzclub einmal der älteste Club Magdeburgs werden würde, hätten die Gründer 1964 nicht ahnen können. Sie wollten einen Treffpunkt für Studenten schaffen, den es damals so noch nicht gab. Ein Gebäude musste her und so fiel das leerstehende ehemalige Mensagebäude in den Blickpunkt der Gründer.

Mittlerweile erinnert nicht mehr viel an das Äußere von früher, ein Leuchtschild mit der Aufschrift „SC Baracke“ weist den Eingang aus. „Der Name wurde übernommen, weil es eine Baubaracke vom Universitätsgelände war“, erklärt Torsten Otte. Seit 1991 ist er schon dabei und leitet die GmbH der „Baracke“.

Hauptsächlich wird in dem Studentenclub getanzt und gefeiert. Die Musikrichtungen und Jahrzehnte werden bei den Haupttagen wild gemixt. So wird am Dienstagabend die legendäre Oldie-Disco ausgerufen und an jedem Samstag werden aktuelle Hits gespielt. „Liveveranstaltung werden leider nicht so angenommen, aber so hat jeder seine Nische gefunden, und wahrscheinlich ist das unser Geheimnis, das wir schon so lange da sind“, sagt Torsten Otte.

Aber es finden nicht nur Partys im Club statt, auch Spendenveranstaltungen, Semesteranfangsparty oder weitere Veranstaltungen von Fachschaftsräten der Otto-von-Guericke-Universität werden organisiert.

Als 2013 der Studentenclub der Mediziner „die Kiste“ abbrannte, zögerten Torsten Otte nicht und stellte mit den anderen Mitarbeiten ein Benefizkonzert in dem Kultclub auf die Beine. „Schließlich unterstützen wir einander“, sagt er, denn „helfen gehört hier mit dazu.“

Wenn Torsten Otte über „seine Baracke“ spricht, ist es ihm wichtig zu betonen, dass nicht nur Studenten in der „Baracke“ willkommen sind. „Jeder, der für ein paar Minuten den Tag vergessen möchte und abschalten kann, ist herzlich eingeladen“, sagt Torsten Otte. Das sei für ihn Kultur. „Für manche ist es die Musik, das Tanzen, mit Freunden treffen und für andere ist es das Theater oder ein Gemälde“, sagt er.

Für die Bewerbung Magdeburgs als „Kulturhauptstadt Europas 2025“ kann er sich nicht erwärmen. „Das Thema ist bis jetzt bei mir noch nicht so richtig angekommen“, sagt er. „Aber ich denke ohnehin, dass diese Titel ohne eine vorherige Bewerbung vergeben werden sollten.“ Positiv an der Bewerbung findet Torsten Otte aber, „dass Berlin bemerkt, dass es in Magdeburg Kultur gibt“. Die Magdeburger sollten seiner Meinung nach, „mutiger werden und mehr Großkonzerte an die Elbe holen“. In ein paar Jahren steht das 60. Jubiläum des Studentenclubs an.

Was sich bis dahin noch entwickelt, weiß auch Torsten Otte nicht, aber er kann sich der Unterstützung seiner Mitarbeiter sicher sein, denn „die wissen, wo es hingehen wird“.

Bildquelle: Stadtmarketing Magdeburg

Torsten Otte


"SC Baracke"