Im nächsten Jahr feiert Karen Stone ein Jubiläum. Dann ist sie zehn Jahre als Generalintendantin des „Theater Magdeburg“ tätig. Wenn sie davon spricht, wie sich das Mehrspartenhaus in dieser Zeit entwickelt hat, schwingt Stolz mit. „Unser internationaler Blick hat sich geschärft“, sagt die gebürtige Engländerin.

„Wir konnten viele junge Künstler verpflichten und Talente entwickeln.“ Bei einer persönlichen Bilanz spricht sie auch darüber, dass die Musical-Sparte „auf eine sehr hohe Ebene gehoben worden ist“ und dass die verstärkte Verbindung des Theaters mit den „Magdeburger Telemann-Festtagen“ als „herausragend bezeichnet werden kann“.

Experten aus der ganzen Welt kommen zur Kulturreihe zu Ehren des bedeutenden Sohnes dieser Stadt. Karen Stone meint selbstbewusst: „Das steht Magdeburg zu.“ Untermauert wird dieses Selbstbewusstsein mit ihrem eigenen hohen Anspruch und Liebe zur Kunst. „Wenn wir die Menschen nach Magdeburg locken möchten, müssen wir höchste Qualität anbieten“, sagt Karen Stone. „Dabei ist Leidenschaft wichtig und ein hundertprozentiger Einsatz.“

Die Generalintendantin lebt vor, was sie damit meint, lebt für das Theater mit all seinen Facetten. Wenn sie von ihrer Arbeit spricht, streut sie Sätze wie diesen ein: „Mich bereichert die Freude, die man im Theater findet. Diese Freude, wenn man im Saal darauf wartet, dass sich gleich der Vorhang hebt, die hat mich nie verlassen.“
Sie schnuppert schon lange Bühnenluft. Nach ihrem Studium in London und Rom arbeitet Karen Stone als Regieassistentin in Freiburg und später in London. Sie wirkt als Spielleiterin an der „Royal Opera London“ und an der „Bayerischen Staatsoper“ in München, ist Operndirektorin in Köln, Generalintendantin des „Theater Graz“, Intendantin an der „Dallas Opera“ und arbeitet weltweit als freiberufliche Regisseurin.

Im Jahr 2009 führt sie ihr Weg in die Elbestadt. Am Theater Magdeburg ist es ihr „ein Herzensanliegen“, das Repertoire zu entwickeln „und das Publikum zu finden“. Zu ihren Schwerpunkten gehört zudem die Förderung der Theaterpädagogik, „um Kinder und Jugendliche nah an die Musik zu bringen“.

Wenn sie über eine Lieblingsinszenierung in Magdeburg sprechen soll, muss Karen Stone lange überlegen. Viele Stücke haben sich in Herz und Kopf verankert. `Figaros Hochzeit gehört dazu`, sagt sie. „Dabei konnte unser Ensemble all seine Farben zeigen, es gab wunderbaren Gesang, ein tolles Bühnenbild und fantastische Orchestermusik“. Das Publikum sieht das ähnlich, die Vorstellungen sind damals ausverkauft.

Die Statistik bestätigt zudem, was bei solchen Stücken zu sehen ist: Viele Magdeburger gehen gern in ihr Opernhaus. In der Spielzeit 2017 verkauft das Theater weit über 150.000 Karten. Karen Stone meint: „Das zeigt, dass die Stadt uns möchte. Unser Theater ist ein kultureller und sozialer Mittelpunkt.“
Dazu kommen für Karen Stone „viele weitere sehr gute Kultur-Angebote“. Wenn es ihre wenige freie Zeit erlaubt – und sie nicht segelt, kocht, liest oder mit dem Hund unterwegs ist – geht sie gern durchs Kunstmuseum im Kloster Unser Lieben Frauen, schaut sich „Ausstellungen und Sammlungen höchster Qualität“ an oder besucht das Kulturhistorische Museum. Sie sei immer neugierig darauf, was hier passiere. „Ich lebe gern in dieser Stadt“, sagt sie. „Sie hat in ihrer Geschichte viel gelitten, aber es ist eine zukunftsorientierte Energie zu spüren.“ Da passt es für sie, „dass Magdeburg so fest hinter der Bewerbung zur „Kulturhauptstadt Europas 2025“ steht“.

Karen Stone meint: „Die Chancen, den Titel zu bekommen, sind sehr gut. Es geht nicht darum, eine große Kultur zu haben, sondern darum, wie wir die Stadt aufwerten können, Menschen auf politischer, wirtschaftlicher und kultureller Ebene zusammenbringen.“ Investitionen in die Kultur gehörten dabei für sie zur Erfolgsbasis.

Auf dieser Basis möchte sie auch das Theater Magdeburg künftig „noch mehr international bekannt machen“ – auch, wenn schon heute Magdeburger Inszenierungen in vielen Ländern zu sehen sind. Und auch Uraufführungen stehen auf dem gedanklichen Zukunftsplan der Generalintendantin: „Wir werden zeigen, dass das „Theater Magdeburg“ ein ernstzunehmender Mitspieler ist auf der internationalen Bühne des zeitgenössischen Musiktheaters, gerade mit aufsehenerregenden Uraufführungen“.

Bildquelle: Stadtmarketing Magdeburg

Karen Stone


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