Wer Noa Danon einmal auf der Bühne erlebt hat, wird mitgerissen von der außergewöhnlichen Stimmkraft der talentierten Opernsängerin. Wer Noa Danon außerhalb der Theaterwelt trifft, ist hingerissen von einer herzlichen und weltoffenen Frau, die in Magdeburg eine Heimat auf Zeit gefunden hat.

Seit neun Jahren lebt die Israelin in der Landeshauptstadt und gehört zum festen Ensemble im Theater Magdeburg. Im Opernhaus singt sie die großen Rollen der klassischen Musikwelt. Als Chrysotemis brillierte sie in Richard Strauss´ Werk „Elektra“ und war als Marguerite in der Oper „Faust“ von Charles Gounod zu erleben. Zur letzten Spielzeit wurde sie in der Rolle der Lucile in der Oper „Dantons Tod“ vielfach gefeiert.

„Ich bin sehr glücklich in Magdeburg“, sagt Danon. Hier habe sie so viele verschiedene Rollen spielen können. Darunter waren fast immer die Hauptpartien. Das sei immer eine große Herausforderung. Aber sie liebe das Singen so sehr und erklärt: „Die Bühne ist der beste Gesangslehrer. Hier lernt man sehr viel über sich selbst und wie man seinen Körper richtig einsetzt, um die Stimme weicher klingen zu lassen oder auch um in der letzten Reihe gut gehört zu werden“.

Spannend ist für sie zudem die Zusammenarbeit mit anderen Sparten. In der Kammeroper „Powder her face“ trat sie im Frühjahr 2018 im Schauspielhaus Magdeburg auf. Gastauftritte führen sie auch in andere Städte und Länder. Die Auftritte im Opernhaus in Tel-Aviv gehören dabei zu den besonderen Momenten ihrer Arbeit. „Israel ist meine Heimat, aber für meinen Beruf habe ich in Deutschland und vor allem im Magdeburger Ensemble von Karen Stone fantastische Bedingungen gefunden“, sagt Danon.

Dass sie sich in der Elbestadt so wohlfühlt, liegt auch am stabilen Familienleben. Ihr Mann hat einen Job als Web-Entwickler in der Stadt angenommen. Beide Söhne sind als echte Magdeburger geboren, der Älteste wird im August eingeschult. „Mit beiden gehe ich gern ins Puppentheater“. Mit dem Puppentheater arbeitet das Theater Magdeburg aktuell an einem gemeinsamen Theaterprojekt für die nächste Spielzeit.

Wenn es ihre wenige Freizeit als Mutter zulässt, besucht sie gern die Ballettaufführungen der Theaterkollegen und gehe in Konzerte oder Musicals. Diese Offenheit für andere Sparten oder Angebote mache das Wesen von Kultur für sie aus. „Kultur bedeutet für mich, dass wir auch für andere Wege und andere Sichten aufgeschlossen sind“. Mit ihren Söhnen spreche sie zu Hause daher Hebräisch, damit sie die Wurzeln ihrer Eltern in Israel verstehen können.

Zu ihren Lieblingsfreizeitaktivitäten gehört auch die Welt der bewegten Bilder. „Ich mag Kino sehr, aber es fehlt mir leider oft die Zeit.“ Am liebsten schaue sie die Filme in englischer Originalsprache. Es freut sie besonders, dass einige Kinos der Stadt dieses Angebot im Programm haben. „Das trägt sicherlich auch zur Internationalität für die Bewerbung als Kulturhauptstadt bei“, ist sich Danon sicher.

In den Bemühungen der Landeshauptstadt um den europäischen Titel 2025 sieht sie eine große Chance für das Theater und für Magdeburg. „Als ich vor einiger Zeit mit einem israelischen Kollegen über Magdeburg sprach, war ihm die Stadt und unser Theater bereits bekannt. Da sagte ich mir ´Magdeburg is on the map´ (sinngemäß ´Magdeburg ist bekannt´). Wir haben also gute Aussichten“, lacht die sympathische Künstlerin.

Ob Noa Danon 2025 noch in Magdeburg oder in einer anderen Stadt singen wird, weiß sie noch nicht. Der Wechsel von Arbeitsorten sei in ihrer Branche ganz normal, denn Künstler wollen sich durch neue Verpflichtungen häufig weiterentwickeln. Vielleicht sogar im Ausland. Internationalität prägt auch ihren jetzigen Arbeitsplatz. Aus mehr als 40 Nationen oder aus anderen deutschen Städten kommen die Schauspieler, Sänger, Musiker, Tänzer, Regisseure und anderen Gewerke. „Da kommt fast jeder von woanders her.“ Im Theater Magdeburg finden sie und ihre Kollegen viele Möglichkeiten, gemeinsam etwas wirklich Gutes und dies auf hohen Niveau zu gestalten. Auch deshalb lebe sie in der Stadt so gern.

Bildquelle: Stadtmarketing Magdeburg

Noa Danon


"Theater Magdeburg"