Gold kann man fast überall finden, das wissen Anna Marie Rausch und Laura Voscort ganz genau. Sie bieten mit ihrem Laden "Lokalgold" Künstlern, Kreativen und Designern in der Stadt eine Möglichkeit, ihre Produkte und Werke zu präsentieren. Im Forum Gestaltung in der Brandenburger Straße haben sie im März 2017 ihren eigenen Laden eröffnet. Die Idee dazu hatten die beiden vor rund einem Jahr, als sie im gemeinsamen Urlaub über ihre Zukunft sprachen. "Wir wollten gern etwas zusammen machen, und haben dann zusammen die Idee für den Laden entwickelt", sagt Laura Voscort. Unterstützt hat sie dabei eine Dozentin an der Hochschule, wo beide Industriedesign studieren. Neben dem Studium haben sie ein Konzept und einen Businessplan erstellt. Rund ein Jahr hat es gedauert von der Idee bis zur Eröffnung.

Einer der Gründe für den Laden war dieser: "Es wäre gut, wenn es mehr lokale Läden für individuelle Sachen gäbe. Wir sehen uns als Plattform für Designer, und wir haben auch schon Leute zusammengebracht, die sich gegenseitig helfen konnten. Wenn jemand zum Beispiel jemand gut Schreibtische aus Metall bauen kann, aber nicht viel Erfahrung hat mit Holz für die Tischplatte, dann können wir vermitteln, weil wir mittlerweile viele Leute kennen in der Stadt."

Zu verlieren haben die beiden angehenden Industriedesigner nichts. "Wir haben alles aus eigener Tasche finanziert, haben keinen Kredit aufgenommen", sagt Anna Marie Rausch. Ob ihr Plan aufgeht, würden sie erst in ein, zwei Jahren sehen. Die Selbständigkeit seit natürlich viel Arbeit, auch am Wochenende. "Aber wir sehen das realistisch, bisher überwiegt das Positive. Wir fühlen uns nicht, als wenn wir uns eine Bürde auferlegt haben", ergänzt Laura Voscort. Künstler gebe es genug in Magdeburg, wo fast jeder Stadtteil eine eigene kleine Szene für Künstler habe. Das Kreativzentrum im Forum Gestaltung müsste sich noch besser herumsprechen, finden sie. "Allerdings ist Magdeburg auch eine gute Chance für uns, denn hier können wir noch etwas verändern", schätzt Anna Maria Rausch ein.

Ihre Zukunft sehen die beiden auf jeden Fall in Magdeburg. Ihr Hauptziel ist es, von ihrem Laden leben zu können. "Wir sind gern hier, die Ruhe in der Stadt ist schon, wir brauchen nicht nur Trubel. An der Elbe können wir prima entspannen und auf neue Ideen kommen", sagt Laura Voscort.

Vom Status einer Kulturhauptstadt sei Magdeburg ihrer Meinung nach noch weit entfernt. Laura Viscort ist zwar skeptisch, aber: "Ich finde es gut, dass was gemacht wird. Allerdings könnte die Stadt noch ein bisschen mehr Werbung für die Kreativwirtschaft machen. Mit den Künstlern hier kann durchaus angeben." Rausch und Voscort arbeiten derweil weiter an ihren eigenen Produkten, momentan haben sie eigene Grafiken und Poster in ihrem Laden, in naher Zukunft sollen auch noch kleinere Gewächshäuser als Schmuckstücke für Wohnung und Balkon und schicke Glaslampen dazukommen.

Bild: Stadtmarketing (v.l. : Anna Marie Rausch, Laura Voscort)