Mit einem Buch fing alles an: "Mein Papa hat mir ein Buch über Berufe in die Hand gedrückt, als ich 15 war. Mit Keramik zu arbeiten, hat mir damals schon gut gefallen", sagt Keramikerin Jana Neumann. Ihre Eltern drängten sie nicht, lieber "etwas Anständiges" zu lernen, sondern haben ihre Tochter immer unterstützt. In Sachsen-Anhalt war es nach dem Ende ihrer Schulzeit 1999 schwierig, den gewünschten Beruf zu erlernen, und so verschlug es Jana Neumann nach Bayern. An der Berufsfachschule in Landshut lernte sie von der Pike auf, wie man aus Ton verschiedene schöne und praktische Dinge herstellt. Die einfache Berufsausbildung reichte ihr aber nicht, also hängte sie noch Zeit für den Meisterbrief ihres Fachs an die Ausbildungszeit. Und um auf Nummer Sicher zu gehen, lernte Jana Neumann noch den Beruf der Einzelhandelskauffrau. "So konnte ich sicher sein, dass ich mir meinen Traumberuf auch leisten kann. Ich konnte als Verkäuferin arbeiten und damit die Keramik finanzieren", erklärt sie ihre Berufsausbildungen.

In der Zeit in Landshut lernte sie auch ihren Mann kennen, auch ihre Tochter ist in Landshut geboren. Dann allerdings war für Jana Neumann auch die Zeit gekommen, nach Magdeburg zurück zu kommen. "Ich wollte gern, dass meine Tochter ihre Oma und ihren Opa hat, während sie groß wird. Und meine Eltern sollten auch sehen, wie ihr Enkelkind heranwächst", sagt sie. Familienbande seien ihr ganz wichtig, dazu würde es in Magdeburg auch mehr Möglichkeiten für ihren Beruf geben. "Mein Mann stammt aus Görlitz, da sind die Möglichkeiten für Künstler wie mich nicht so gut wie in Magdeburg", schätzt Jana Neumann ein.

Keramik

In Westerhüsen lässt sie im eigenen Atelier in ihrem Haus Keramikstücke entstehen, die sie sich selbst in die Wohnstube stellen würde.
In Westerhüsen ist die Familie Neumann endgültig angekommen, Bayern war immer nur eine Zwischenstation für die Familie. "Ich habe es nie bereut, nach Magdeburg gekommen zu sein und bin total glücklich", sagt Jana Neumann mit Freude. Reich werde ich wohl nicht, ergänzt sie schmunzelnd, aber sie könne im wahrsten Sinne des Wortes von ihrer Hände Arbeit leben. Ihren Urlaub muss sie allerdings immer außerhalb von Magdeburg verbringen: "Wenn ich zu Hause bleibe, fange ich doch wieder an zu töpfern, weil ich irgendwo im Fernsehen eine Vase sehe, die mich inspiriert."

Mit der Künstlerszene in Magdeburg sei sie recht zufrieden: "In Buckau und anderen Stadtteilen gibt es ja schon einige kleine Läden, aber mehr geht bekanntlich immer." Die mögliche Bewerbung der Stadt zur Kulturhauptstadt sieht sie positiv: "Die Kreativen in der Stadt haben viel Potenzial, viele Studenten leben hier. Und die künstlerische Entwicklung geht ja weiter."

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Für sich selbst sieht Jana Neumann die Pläne für die Zukunft ganz bescheiden: "Ich will kreativ bleiben."

Bild: Stadtmarketing

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Jana Neumann


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