BrilleOb Messinstrument für den Augenarzt, die Gestaltung eines Infrarot-Thermometers oder das Gehäuse für ein mobiles Eyetracking-System: die Projekte und Aufträge von "Faktor M" sind vielseitig. "Wir sind ein klassisches Design-Büro, bei uns geht es um Formgestaltung mit dem Fokus auf technische Produkte", erklärt Mathias Bertram. Zusammen mit Martin Liedecke bildet er "Faktor M" und betreibt in der Leibnizstraße ein Büro für Gestaltung und Konstruktion. Der Name ihrer Firma sei frei erfunden, das "M" könne je nach Auslegung für die Vornamen der Gründer stehen, aber auch für die Begriffe Mensch, Mehrwert oder Magdeburg.

Als klassische Künstler würden sich die beiden Magdeburger nicht sehen. "Wir sind schon sehr technisch von der Ausrichtung her und teilweise ein bisschen 'ingenieurlastig'", sagt Mathias Bertram. Für ihn und seinen Kompagnon sei der Weg in die Selbstständigkeit fließend gewesen. "Im Nachhinein war es irgendwie leicht", sagt er. "Das liegt aber vielleicht auch daran, dass wir viel Glück hatten bei der Geschäftsentwicklung." Beide haben zusammen Industriedesign an der Hochschule Magdeburg-Stendal studiert, und bereits aus dem Studium heraus habe sich der erste große Auftrag – und somit auch das nötige Startkapital für die Firmengründung – ergeben.

GerätDas war im Jahr 2005. Seitdem haben Mathias Bertram und Martin Liedecke ihre Firma zu dem entwickelt, was sie heute ist. "Die Selbstständigkeit ist immer eine individuelle Geschichte. Wie es läuft, hängt von vielen Faktoren ab. Man muss es wollen, aber man muss es auch können", betont Mathias Bertram. Nach dem rasanten Start haben er und sein Geschäftspartner über die Jahre quasi gelernt, als Selbstständige zu arbeiten – und es nicht bereut. "Man hat sehr viele Freiheiten und kann sich die Zeit relativ gut einteilen. Unter dem Strich arbeitet man auch sehr viel, aber man weiß eben, wofür es ist", sagt der Unternehmer.

Der Großteil ihrer Kunden sei sowohl lokal als auch deutschlandweit zu finden. Aber "Faktor M" bearbeite immer wieder auch Aufträge internationaler Kunden, unter anderem aus Japan und den USA. Dass ihr Büro nicht etwa in einer der Entwickler-oder Designer-Hochburgen wie Stuttgart oder Berlin, sondern in Magdeburg seinen Sitz hat, spiele für die Akzeptanz bei den Kunden keine Rolle. "Ich habe es immer eher als Vorteil empfunden, von hier aus zu arbeiten", sagt Mathias Bertram. Das liege vor allem an den guten Arbeitsbedingungen für das Gründer-Duo. "Es war leicht, ein Büro zu finden und von den Kosten her ist es überschaubar. Das ist als Grundlage für die Existenzgründung sehr praktisch", erklärt der Magdeburger. Zudem lobt er die relativ kurzen Wege innerhalb der Stadt. "Wir fühlen uns hier sehr wohl, wir können hier gut entwickeln", betont er. Die Größe der Stadt sei angenehm und die verkehrstechnische Anbindung sehr gut.

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Für Magdeburgs Kreativszene sieht er noch einiges an Potenzial. Allerdings mahnt Mathias Bertram: Die Kreativszene entwickle sich in Magdeburg zu langsam. "Es gibt maximal eine Handvoll Designer, die etwas Ähnliches machen wie wir. Das ist für eine Stadt in dieser Größe die mit Uni und Fachhochschule zwei designrelevante Studiengänge vor Ort bietet, eigentlich viel zu wenig". Mathias Bertram wünscht sich mehr Kreativzentren, in denen Künstler oder technische Designer wie er zusammen an einem Ort wirken könnten und Verweis auf den aktuellen Beschluss des Stadtrates die Hyparschale selbst zu "retten", das wäre ein echter "Leuchtturm" für ein Kreativzentrum!

Bild: Stadtmarketing

Mathias Bertram


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