Schon seit mehr als zehn Jahren erzählt Matthias Fritsche Geschichten mit Bildern. "Ich habe beim Offenen Kanal Magdeburg ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert und bin praktisch mit der Kamera in der Hand in die Stadt hineingewachsen", erinnert sich der geborene Köthener. Mit der wachsenden Zahl der Beiträge für den Bürgersender entwickelte sich Fritsches Wunsch, Regie zu studieren, immer weiter. Allerdings wurde daraus nichts, denn mit der Hilfe einer Agentur rutschte er in die Selbständigkeit. Fritsche blieb in der Landeshauptstadt, auch der Liebe wegen.

München oder das Ruhrgebiet standen für mich nie zur Debatte, ich fühle mich sehr wohl in Magdeburg", sagt er. Wenn überhaupt, hätte eine Entscheidung zwischen Magdeburg und Halle fallen müssen. "In Magdeburg ist die Szene mehr musikalisch kreativ, in Halle ist eher die bildende Kunst vertreten, aber auch die ist in Magdeburg schon mehr da als noch vor ein paar Jahren", schätzt Fritsche ein. "In großen Städten wie Berlin oder Hamburg wäre ich einer von vielen, das ist auch eine wirtschaftliche Entscheidung gewesen", gibt er zu. In Magdeburg habe er im Laufe der Jahre ein Netzwerk entwickeln können, auf das er sich verlassen könne.

Neben seiner Tätigkeit als Filmemacher macht er auch noch einen Bachelor-Abschluss an der Hochschule Magdeburg-Stendal nach, gleich nach der Schule war dafür kein Platz in seinem Leben. "Ich helfe in Tutorien und habe auch selbst noch eine Menge gelernt, besonders im Bereich der Printmedien. Auch im Film konnte ich noch etwas für mich mitnehmen", stellt Fritsche fest.

Für seine Zukunft hat Matthias Fritsche große Pläne.  Er will in Magdeburg bleiben, hat gerade ein Haus am Rand der Stadt gekauft. Seine Entscheidung für Magdeburg sei nun gewissermaßen auch in Stein gemeißelt. Im neuen Haus will er mit seiner Freundin auch eine Familie gründen, denn "in ein Haus gehören Kinder, und denen möchte ich alles vermitteln, was ich weiß", sagt er. Beruflich will er weiter Geschichten erzählen, und trotzdem Imagefilme machen. "Mittlerweile ist es ja so, dass auch Firmenportraits über Personen und ihre Geschichten mit der Firma erzählt werden", sagt er.

"Ich kann mir auch vorstellen, mehr Mitarbeiter zu haben, die hätten jedenfalls auch noch Platz im neuen Büro im neuen Haus. Und vielleicht klappt es ja auch irgendwann mit einer Dozentenstelle an der Hochschule", sagt er. Die  geplante Bewerbung zur Kulturhauptstadt findet Fritsche gut.

Er sagt aber auch: "Es braucht eigentlich keine Bewerbung, um die Kultur in der Stadt zu fördern und weiterzuentwickeln. Die Frage ist ja auch, was passiert, wenn die Zeit als Kulturhauptstadt vorbei ist, auch wenn es nicht klappt, die Kreativen müssen eben einfach weitermachen."

Bild: Stadtmarketing

Matthias Fritsche


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