Architekten entwerfen Häuser, die dann nach ihren Plänen gebaut werden: So ist das gängige Berufsbild. Bei Stefan Haberkorn, dem Gründer von VISUALIMPRESSION, ist das im Prinzip auch so, nur dass die Häuser und Bauwerke nicht aus Stahl, Beton und Steinen entstehen. Stefan Haberkorn lässt am Computer über Software ganze Welten, Raumstationen und andere Visualisierungen entstehen. Schon während seines Architektur-Studiums in Magdeburg hat er sich die Kenntnisse verschiedener Architektur-Programme angeeignet. "Ich bin im Studium damit in Berührung gekommen und habe damit gleich mein Steckenpferd gefunden", sagt er.

Nachdem er im Jahr 2004 sein Studium abgeschlossen hat, machte er sich gleich selbständig und gründete "Visual Impression". Dahinter stecken dreidimensionale Computer-Visualisierungen von Gebäuden. "Angefangen habe ich mit kleinen Entwürfen für Häuslebauer, später mit größeren für Architekten, mittlerweile können wir ganze Fußballstadien am Computer entstehen lassen", zählt Haberkorn stolz auf. Damit aber nicht genug, auch Effekte und virtuelle Welten für Kinofilme und deren Internetseiten entwirft der Software-Architekt inzwischen. Der größte Wurf seiner Firma war die Arbeit für den Hollywood-Streifen "Interstellar", für den dreidimensionale Modelle entstanden sind.

Echte Häuser will Stefan Haberkorn gar nicht mehr bauen. "Ich habe die Entwicklung der Grafikeffekte und der virtuellen Welten von Anfang an mitgemacht, ich sehe darin meine Zukunft." Der Künstler, der in seiner freien Zeit auch selbst malt, bereut den Schritt in die Selbständigkeit nicht. Es gab zwar auch schon Moment, in denen er sich die Frage gestellt habe, was er noch in Magdeburg mache, aber die sind selten geworden. "Das sind Phasen gewesen, in denen ich die Welt erkunden wollte", sagt er. Die Vorteile in Magdeburg sieht er in der spärlich vorhandenen Konkurrenz für sein Geschäft: "In Berlin bin ich einer von vielen, Magdeburg dagegen ist kein Haifischbecken."

Die Kreativwirtschaft in Magdeburg braucht seiner Meinung nach ein gutes Konzept, um ihre Leistungen auch außerhalb der Stadt vertreten zu können. "Die guten Projekte, die es gibt, sollten  mehr nach außen getragen werden, auch über die sozialen Medien", denkt Haberkorn. Dazu müssten auch größere Events nach Magdeburg geholt werden. "Ein Festival der Lichtkunst für Künstler aus Sachsen-Anhalt fände ich spannend. Und vielleicht könnte man virtuelle Realitäten einbauen", meint er.

VR

Zehn Jahre in die Zukunft will Haberkorn nicht schauen für seine Firma. "Drei Jahre sind in der Branche genug. Ich denke, wir werden immer noch in Magdeburg sein, denn am Ende ist es egal, wo die Computer stehen auf der Welt. Wir werden deutlich mehr Mitarbeiter haben als jetzt und vermehrt große Projekte wie Industriesimulationen bauen", schätzt er. Möglicherweise wird es dann auch einen Prototypen von Virtual-Reality-Kontaktlinsen geben: "Das ist ein großes Thema, da geht die Reise hin." Von Magdeburg aus und "Made in Magdeburg."

Bild: Visualimpression

Stefan Haberkorn


VISUALIMPRESSION – 360° Stereo 3D