Kirstin PahlDie Richard-Wagner-Straße 5: Zahlreiche Magdeburger verbinden mit diesem Haus Erinnerungen an ihre Kindheit. Die Villa wird viele Jahre als Kita genutzt. Doch mit dem Auszug der Kinder zieht Stille ein. Nach der Wende nagt der Zahn der Zeit am Gebäude.

Vom früheren Glanz der Villa ist nicht mehr viel zu sehen, als die Ingenieurgesellschaft iwb  in Magdeburg einen neuen Büro-Standort errichten möchte. Bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie stoßen die Investoren auf die Villa. Es gibt gute Argumente für das Haus: die zentrale Lage, die gute Verkehrsanbindung, der angrenzende Geschwister-Scholl-Park und nicht zuletzt das Gebäude selbst. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, nicht neu zu bauen“, sagt Kirstin Pahl von der iwb-Bereichsleitung Technische Gebäudeausrichtung. „Mit der Sanierung eines Gebäudes gibt man der Stadt ein wenig historischen Glanz zurück.“ Im Jahr 1998 beginnen die Bauarbeiten. Es gibt nie einen Zweifel daran, dass die Villa wieder genau so hergerichtet wird, wie sie in ihren guten Jahren aussah – auch wenn es der Denkmalschutz nicht verlangt. Nach der Entkernung des Hauses werden Dach, Fenster und Putz erneuert, viele weitere Bauarbeiten folgen. In einem Jahr wechselt die Villa Hülle, Gesicht und Innenleben. Heute kann sich dem Charme des Hauses kaum ein Passant entziehen. Kirstin Pahl sagt: „Geschäftspartner, Kunden und Besucher fühlen sich hier immer sofort wohl. Wir haben eine schöne Visitenkarte.“  Die Handschrift der iwb tragen in Magdeburg noch weitere Bauprojekte. Kirstin Pahl schwärmt von der Curie-Siedlung oder vom Jahrtausendturm, von der Renaturierung der Deponie auf dem Cracauer Anger: „Das waren nicht nur tolle Projekte, sie zeigen auch beispielhaft, was sich in den vergangenen 20 Jahren getan hat“, meint die Magdeburgerin. „Eine solche bauliche Entwicklung können nicht viele Städte vorweisen.“ Als ein Markenzeichen bezeichnet die Diplom-Ingenieurin das neue Wohnen an der Elbe. „Die Magdeburger selbst entdecken den Fluss  wieder. Dort sind tolle Wohnhäuser entstanden.“ Ein anderes Markenzeichen und Lieblingsgebäude von Kirstin Pahl, befindet sich in der Nähe des aktuellen Magdeburger Bauprojektes der Gesellschaft – das Hundertwasserhaus. Von der Grünen Zitadelle sind es nur ein paar Schritte bis zum Breiten Weg, Ecke Danzstraße: „Was und wie rings um den Dom gebaut wird, ist sehr spannend. Dazu kommen der Abriss vom Blauen Bock und die Umgestaltung des Damaschkeplatzes. All das wird Magdeburg entscheidend prägen.“

Bild: Kirstin Pahl
Fotos: iwd ingenieurgesellschaft / Stadtmarketing Magdeburg

Richard-Wagner-Straße 5