Manche Häuser spiegeln Geschichte auf einzigartige Weise wider. Sie sind Zeugen einer Zeit, die man längst vergessen hat. Ein solcher „Zeitzeuge“ ist das Gebäude in der Arndtstraße 27. Die Toilette auf dem Flur, eine simple Schüssel anstelle von Dusche und Waschbecken, antike Möbel auf dem Dachboden. Das alte Haus verriet viel über das Leben seiner Bewohner, als Immobilienmakler Frank Büschel es 2011 besichtigte. Doch das Erbstück einer seiner Mitarbeiter hatte noch mehr zu bieten: „Das Objekt war schön groß, hell und offen. Von außen war es zwar nicht sehr schön, aber Charme hatte es in jedem Fall.“ Also nahm er das Projekt „Sanierung“ in Angriff, mit vielen Ideen im Kopf. Doch das Haus hielt auch ein paar Überraschungen bereit, die Zeichen der Zeit hatten ihm sehr zu schaffen gemacht. „Es hat sich relativ schnell herausgestellt, dass es hier viel mehr zu tun gab, als ursprünglich vermutet. Wir mussten den Keller komplett trocken legen, dämmen und eigentlich alles erneuern. Nur so kann das Objekt über Generationen hinweg weiterhin Bestand haben“, erzählt Büschel. Das Ziel war also klar und auch der Weg dorthin. Das Gebäude entspricht heute höchsten ökologischen Standards, verfügt über Blockheizkraftwerke, gemäß Denkmalschutz erneuerte Fassaden und Decken und modernisierte Böden. Heute ist das gelbe Haus in der Arndtstraße 27/ Ecke Liebknechtstraße, an das sich vorher niemand so recht herangetraut hatte, nicht nur farblich ein echter Hingucker. Auch wegen ihrer guten Anbindung an die Innenstadt und die Autobahn sowie der sehr guten Einkaufsmöglichkeiten ist sie ein beliebter Ort für Mietinteressenten und Anwohner. Die Straße wurde aufgewertet. „Es ist ein Lieblingsobjekt von mir. Ich habe jede Woche der Sanierung intensiv miterlebt – sowohl die Probleme, als auch die Fortschritte“, erklärt Büschel. Noch immer erzählt das Haus die Geschichte seiner Bewohner – auch wenn die spärlichen Sanitäranlagen längst modernen Wellnessbädern und die alten Möbel auf dem Dachboden moderner Einrichtung  gewichen sind. „Das ist wichtig für die Identität eines Gebäudes“, findet Büschel. Diese besondere Mischung von Moderne und Historie macht aber nicht nur die Arndtstraße 27 aus, sondern die gesamte Stadt, sagt er.  Mit dieser Mischung punktet Magdeburg. „Wenn ich mich in der Stadt umsehe, dann sehe ich, wie schön sie geworden ist, wie lebendig und bunt“, betont er stolz. In allen Bereichen. Egal ob farbenfrohes Kulturprogramm oder architektonische Farbtupfer. Magdeburg hat viel zu bieten. Das gelbe Haus in der Arndtstraße ist ein weiterer Baustein im dynamisch-bunten Mosaik der Ottostadt Magdeburg.

Fotos: Frank Büschel Immobilien (Fr. Burckhardt)