Peter LacknerMitten in der Magdeburger Innenstadt steht seit 1970 eines der höchsten Häuser der Stadt. Ein Gebäude, das Tradition hat und Identität schafft. Der heutige Katharinenturm ist ein richtiger Hingucker im Nordabschnitt des Breiten Weges und hat sich mit seinem nächtlich-bunten Farbenspiel längst in die Herzen der Magdeburger geblinkt. Er fußt auf geschichtsträchtigem Boden. Dort, wo einst über 700 Jahre lang die Katharinenkirche stand. In den 1960er Jahren musste sie weichen, das Haus der Lehrer entstand. Es war Bürokomplex und Gaststätte. Hier traf man sich, hier herrschte Leben. „Doch die Zeit hat deutliche Spuren hinterlassen. Das Haus war dem Verfall preisgegeben und stand viele Jahre leer “, erzählt Peter Lackner, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg. Er hat die Sanierung des Gebäudes betreut und erinnert sich noch gut an die Anfänge der Bauarbeiten im Jahr 2012. Eine Herzensangelegenheit für ihn, aber auch für alle Bürger der Stadt. „Der DDR-Stahlskelettbau war eine große Herausforderung“, betont er. „Wir wollten aus diesem Schandfleck ein attraktives Bürogebäude machen, das den gesamten Breiten Weg aufwertet. Gleichzeitig sollten dessen Wurzeln gewahrt bleiben. Das Haus der Lehrer war immer ein Anziehungspunkt für die Menschen und sollte es wieder werden.“ Zu tun gab es in der über dreijährigen Bauphase mehr als genug. Das Gebäude wurde entkernt und die Räumlichkeiten völlig neu erdacht und aufgeteilt. 2014 konnte der Katharinenturm schließlich wiedereröffnet werden. Er ist Nahversorgungs- und Tagungszentrum, Bürogebäude  und Wohnraum und besticht durch sein einzigartiges Beleuchtungskonzept.  Die nahezu vollständige Verglasung schafft ein Gefühl des Lebens über den Dächern der Stadt. Heute ist er einer der modernsten Wohn- und Geschäftshäuser in Magdeburg, ein Leuchtturm für die Stadt an der Elbe. Und das in jeder Hinsicht. Und doch ist die Geschichte stets präsent. Ein Bronzemodell erinnert am ehemaligen Standort noch an die Pfarrkirche St. Katharinen – genau wie der Name des Komplexes. Inzwischen profitiert die gesamte Nachbarschaft vom Katharinenturm, es ist Bewegung auf dem Breiten Weg. „Diese Bewegung und der Mut, der dahinter steht, ist etwas, das die Stadt schon immer ausgezeichnet hat“, findet Lackner. „Immer wieder hat Magdeburg Zerstörung und Neuanfänge erlebt, baulich und kulturell. Hier sind viele Epochen der Baugeschichte erlebbar. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist auch die Hermann-Beims-Siedlung, das größte Flächendenkmal des Neuen Bauens. Solche Dinge machen den Charme der Stadt aus und erregen weit über ihre Grenzen hinaus große Aufmerksamkeit.“ Jede Entwicklung bringt die Stadt nach vorne.  „Und das ist das Wichtigste“, sagt der Ingenieur. Deshalb wird die WOBAU auch nicht müde Magdeburg zu gestalten – ob auf dem Breiten Weg, am Domplatz oder in der Beimssiedlung.

Fotos: Werner Klapper/ Wobau Magdeburg/ Stadtmarketing Magdeburg

Breiter Weg 31