Christoph RadbruchMagdeburg und die Pfeifferschen Stiftungen – das gehört zusammen. In den letzten Jahrzehnten ist viel passiert auf dem Gelände von „Pfeiffers“, wie die christliche Stiftung oft liebevoll genannt wird. „Nach der Wende hat das Areal noch ganz anders ausgesehen“, erzählt Christoph Radbruch. Als der Pfarrer und Vorsteher der Stiftung 2006 sein Amt antrat, war zwar schon ein Großteil der Bauarbeiten abgeschlossen, einige Relikte aus vergangener Zeit konnte man aber immer noch sehen. „Ich hatte eine Dienstwohnung auf dem Gelände, deren Dach so gut wie abgedeckt war. Provisorisch waren die Räumlichkeiten abgetrennt. Ein richtiges Kabuff, wie man so schön sagt“, erklärt er mit einem Schmunzeln. Aus dem Provisorium sind inzwischen zwei moderne Einliegerwohnungen geworden. Für Ärzte zum Beispiel. Das Hospiz war 2006 schon erweitert worden, das Kinderhospiz aufgebaut. Das Krankenhaus hatte eine komplett neue Gestalt, zahlreiche behindertengerechte Wohnheime sind entstanden. Eine neue Küche verbesserte die Essensqualität. Veränderungen, die notwendig waren und den Pfeifferschen Stiftungen den Weg in die Moderne wiesen. „Als ich kam, hatten wir erst einmal Baustopp. Der letzte Bauabschnitt war 2004 beendet worden. Wir wollten erstmal ermitteln, welche Bedarfe bestehen“, erinnert sich Radbruch. Passiert ist seither noch so manches. Komfort ist bei „Pfeiffers“ eingezogen, Lebensqualität. Damals gab es in den Gebäuden große Schlafsäle, in denen acht bis zehn Personen untergebracht waren. Heute sind es bequeme Doppelzimmer, überwiegend Einzelzimmer. Viele Gebäude wurden auch umgenutzt. Das Handwerkergebäude beispielsweise ist mit dem Arbeitsbereich für Menschen mit Behinderung ein industrieller Betrieb geworden. „Denn unser Anspruch ist es, das Menschen mit Behinderung  Teil der Gesellschaft, der Stadt werden und denen, die es benötigen, dennoch einen geschützten Raum zu bieten, in welchem sie sich entfalten können“, erklärt der Theologe. Ein Konzept, das aufgeht. Erst kürzlich eröffnete auf dem Krankenhausvorplatz ein neues Café. Hier haben Mitarbeiter, Patienten, Bewohner, aber auch die Bevölkerung Cracaus die Möglichkeit, inne zu halten und bei einem Eis oder einem Kaffee zu entspannen. Gemeinsam. „So etwas tut viel für das Gefühl der Menschen“, findet Radbruch. Künftig soll der Pfortenbereich ausgeweitet und kleinere Geschäfte angesiedelt werden. Was dahinter steht, sind Visionen und Tradition. „Das weiträumige Areal der Pfeifferschen Stiftungen sollen regional noch mehr wachsen, zu einem kleinen Stadtteilzentrum werden. Eine Stätte der Begegnung für Menschen“, sagt der Pfarrer. Begünstigt werden solche Ideen durch die allgemeine städtebauliche Aufwertung des Stadtteils Cracau in den letzten Jahren. „Ich habe noch die letzten, nicht renovierten, Häuser der Bauhaussiedlung hier erlebt. Wenn man sieht, welche Schmuckstücke das heute sind, kann man nur stolz sein. Und zwar auf die Entwicklung der gesamten Stadt sein“, betont Radbruch.  

Bild: Christoph Radbruch
Fotos: Pfeiffersche Stiftungen / Stadtmarketing Magdeburg

Pfeifferstraße 10


Pfeiffersche Stiftungen