Werner Kaleschky, Horst EckertDer Alte Markt im Zentrum unserer Ottostadt ist historisch gewachsen. Seit dem 12. Jahrhundert hat sich die Form des Platzes, der Sehenswürdigkeiten wie das Rathaus, den Roland und den Magdeburger Reiter vereint, kaum verändert. Was sich gewandelt hat, ist das Gesicht des Areals, auf dem heute Wochenmärkte, Konzerte und Stadtfeste stattfinden. „In den 1990er Jahren wollten wir die Lücke westwärts schließen“, erinnert sich der ehemalige Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr, Werner Kaleschky. Das Interesse der Stadtsparkasse Magdeburg kommt zur rechten Zeit. Auf der Suche nach einem neuen Standort legt das Geldinstitut ein Konzept vor, das ins Gesamtbild passt, schreibt einen Wettbewerb zur Gestaltung der Fassade aus, der die gewünschte Gebäudeform samt eines Durchganges zum Breiten Weg berücksichtigt. „Wir hatten auf dem Alten Markt nicht nur einen Standort mit perfekter Lage gefunden, sondern sind damit auch nah an unseren Gründungsort gerückt“, sagt Horst Eckert, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse. Ein paar Meter vom heutigen Sitz entfernt hat der Magdeburger Oberbürgermeister August Wilhelm Francke 1823 an der Hauptwache die städtische Sparkasse aus der Taufe gehoben. Die moderne Filiale am Alten Markt eröffnet im Jahr 2001. Abends erstrahlt das Gebäude durch die innenliegende Fassadenbeleuchtung, am Tag gehen zahlreiche Kunden ein und aus. Das Haus wird gut angenommen, gehört zum Bild des historischen Platzes. Der Vorstandsvorsitzende sagt: „Ich finde unser Gebäude immer wieder gelungen.“ Für ihn reiht sich das Objekt in die Reihe zahlreicher baulicher Verbesserungen in der Stadt ein: „Wenn ich das Magdeburg von heute mit der Stadt kurz nach der Wende vergleiche, sehe ich unglaubliche Veränderungen.“ Und Werner Kaleschky ergänzt: „Magdeburg hat einen großartigen Stadtumbau-Prozess durchlebt. Impulse dafür kamen auch 2010 von der Internationalen Bauausstellung. Sie hat die Entwicklung entlang der Elbe maßgeblich beeinflusst.“ Wenn der einstige Beigeordnete im geistigen Auge die Stadt betrachtet, zählt er unter anderem den Elbbahnhof, die Sternbrücke oder die Festung Mark als bauliche Höhepunkte auf. Zusammen freuen sie sich über das geplante Dommuseum, das in der alten Reichsbank entsteht, und bescheinigen Magdeburg eine gute Chance bei der Bewerbung um den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2025“. Horst Eckert: „Magdeburg hat in den 1920er Jahren Baugeschichte geschrieben, ist eine Stadt der Moderne geworden. Heutzutage vereinen sich bei uns viele bauliche Stilrichtungen. Das könnte ein entscheidender Baustein für die Bewerbung sein.“

Fotos: Werner Klapper/ Stadtmarketing Magdeburg

Alter Markt 12