Dr. Gabriele KösterIn den Magdeburger Museen wird Vergangenes mit der Zukunft verbunden. Seit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg teilen sich zwei Museen ein Gebäude, das ursprünglich nur für eins angelegt war. Kulturhistorisches Museum und Museum für Naturkunde räumlich gekonnt zu verknüpfen und die Lücke zur Hofseite zu füllen, ist lange ein Wunschtraum. Erfüllt wird er 2010 mit einem modernen Erweiterungsbau, der sich ins Altbau-Ensemble einfügt. Mit ihm ist nicht nur ein Raum für Sonderausstellungen beider Museen entstanden, sondern auch ein Rundgang zwischen den Dauerausstellungen. „Das ist ein immenser Gewinn“, sagt Dr. Gabriele Köster. Wenn sich die Direktorin der Magdeburger Museen heute an ihrer Wirkungsstätte umblickt, sieht sie ein Gebäude, das fast komplett saniert ist. Sie erinnert sich aber auch an Zeiten, in denen es hier anders aussah. Nach der Wende gibt es im Museumshaus wie anderswo einen Renovierungsstau. Als klar wird, dass die Sanierung starten kann, beginnt man damit, die Dächer zu erneuern, um die Bausubstanz erhalten zu können. Es folgt die erste Sanierungsphase. „Wir haben uns auf die erste Großausstellung zum Thema Kaiser Otto vorbereitet“, erinnert sich Dr. Gabriele Köster. Als die Menschen 2001 in Scharen ins Museum an der Otto-von-Guericke-Straße strömen, ist ein großer Teil der Ausstellungsräume saniert und der Kaiser-Otto-Saal in seinen ursprünglichen bedeutenden Zustand versetzt. Eine weitere Attraktion ist integriert: Der Magdeburger Reiter zieht in die untere Kapelle des Saales ein und erstrahlt im neuen Glanz. „Wir hatten das große Glück, dass wir nie ausschließlich sanieren und restaurieren mussten, sondern immer nach vorn blicken konnten“, sagt die Museumschefin und erweitert diese Aussage auf die gesamte Stadt. „Nach der Wende gab es eine Aufbruchsstimmung, ganze Epochen, um die sich jahrzehntelang niemand gekümmert hatte, konnten wiederentdeckt werden.“ Das Zusammenspiel vieler Aspekte macht sie sicher, dass Magdeburg 2025 Europäische Kulturhauptstadt werden kann: denkmalgeschützte Wohnsiedlungen, das Areal rund um die Stadthalle, das entstehende Dommuseum gehören zu den Argumenten. Die Magdeburger Museen blicken weiter nach vorn, planen schon jetzt einen „Doppelaufschlag“ für 2019: im März soll eine Ausstellung die Magdeburger Moderne der 20er Jahre thematisieren, die mit dem 100. Bauhaus-Jubiläum verbunden werden soll. Später im Jahr soll eine große kulturhistorische Ausstellung zum Magdeburger Recht folgen. Dr. Gabriele Köster: „Wir rücken das europäische Thema in den Mittelpunkt. Es soll auch die Frage anregen: Was bedeutet uns heute Stadt? Wir wollen zeigen, wie attraktiv die Ottostadt in jeder Hinsicht ist.“

Bild: Dr. Gabriele Köster
Fotos: Kulturhistorisches Museum/ Stadtmarketing Magdeburg

Otto-von-Guericke-Straße 68-72


Magdeburger Museen