Manfred Maas, Berit ZimmermannEin Rund-um-Blick am Domplatz garantiert in Magdeburg die Aussicht auf Gegensätze. Der Dom, das Justizministerium, der Landtag von Sachsen-Anhalt, das Hundertwasserhaus und das Gebäude der Norddeutschen Landesbank (Nord/LB) sind Nachbarn auf engstem Raum. Manfred Maas beschreibt das so: „Hier repräsentieren sich die Kirche, die Exekutive, die Legislative und die Finanzwelt.“ Wenn der frühere Wirtschaftsstaatssekretär und heutige Chef der Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB) Besucher in seinem Büro am Domplatz empfängt, schwärmt er aber auch gern davon, dass sich hier „Romanik, Gotik, Barock, Hundertwasser und Moderne vereinen“. Das blaue Gebäude von Landesbank und IB wurde 2002 an dieser Stelle eröffnet. Aus historischer Sicht ist das noch keine lange Zeit. Geschichte geschrieben hat das Haus dennoch. Der Neubau bewegt die Magdeburger Gemüter noch bevor er überhaupt entsteht. Zur Jahrtausendwende wird durch den Abriss der alten Plattenbauten am Breiten Weg der Blick zum Dom frei. Eine so schöne Sichtachse zu ihrem Dom hatten die Einwohner lange nicht mehr. „Viele hätte diesen Blick gern behalten“, weiß Manfred Maas. Als bekannt wird, dass an dieser Stelle das erste moderne Bürogebäude gebaut werden soll, kommt die öffentliche Diskussion in Gang. „Wir können so etwas Modernes nicht an diesen Platz stellen“, so dachten und sagten es viele laut in Magdeburg. Auch das Gebäude nebenan stand damals im Mittelpunkt öffentlicher Debatten. Buntes Hundertwasserhaus, modernes Bürogebäude – passt alles das hierher? „Heute haben sich die Gemüter beruhigt, denn genau diese Mischung der Gegensätze macht die Attraktivität dieses Standortes aus“, meint der IB-Chef.  „Auch wenn es viele nicht für möglich halten, aber wir schlagen Brücken zwischen Stadtgeschichte und der Moderne, für die wir als Institut stehen“, sagt Berit Zimmerman, Bankdirektorin der NORD/LB.  Sichtbar wird das beim Blick auf die Böden des Bankgebäudes, wo Reste der alten Kapelle eingebaut sind. In den Wänden des Förderberatungszentrums der IB wurden Teile der Stadtmauer integriert. „Der Brückenschlag zwischen Geschichte und modernem Bekenntnis zur Stadt wird auch an vielen Stellen in Magdeburg deutlich“, meint Manfred Maas und zählt einige Beispiel auf, die mit Unterstützung von Landes- und Förderbank auf den Weg gebracht wurden – der Bau von Anlagen und Gebäuden im Elbauenpark, der Neubau des Virtual Development & Trainee Center Fraunhofer-Institut, die Sanierung des Kulturhistorischen Museums, der Aufbau der Johanniskirche, die Sanierung vieler Industriebauten. „In den vergangenen Jahren ist in Magdeburg einiges entstanden, das neuzeitlich ins Stadtbild hineinwächst und die Attraktivität erhöht“, sagt Berit Zimmermann.

Fotos: Stadtplanungsamt Magdeburg/ Landeshauptstadt Magdeburg/ Stadtmarketing Magdeburg

Domplatz 12