„Wir wollen mit unserer Arbeit Brücken schlagen.“ Darin sind sich Frank Rückriem und Jens Schneider, die Vorstände der Wohnungsbaugenossenschaft Magdeburg-Stadtfeld eG, vollkommen einig. Brücken schlagen zwischen dem, was die Genossenschaft seit über 60 Jahren ausmacht, und dem, welchen Platz sie zukünftig auf dem Wohnungsmarkt in Magdeburg einnehmen möchte. Ein Projekt, das dies wie kein Zweites veranschaulicht, ist das neu entstehende Wohnhaushaus am Pfälzer Platz. Ein Areal, das in der Geschichte der Stadt ein völlig anderes Gesicht hatte. „Der Pfälzer Platz war schon immer eine Art Kreisverkehr. Um die Jahrhundertwende  hat hier ein sehr schönes Gründerzeithaus gestanden, das im Zuge des Zweiten Weltkriegs leider zerstört wurde“, erklärt Jens Schneider. „Nachdem in den 1960er Jahren der Schutt beseitigt worden war, blieb der Platz eine Brachfläche im Besitz der Stadt.“ Und zwar so lange, bis ein Zufall die Fläche im Jahr 2011 in den Besitz der Genossenschaft brachte. „Bei einem Gespräch im Zuge des Stadtumbaus Ost vor vielen Jahren wurde Seitens der Stadtplanung laut, dass die vielen Grünflächen der Stadt – darunter auch der Pfälzer Platz - mit viel Aufwand gepflegt und bewirtschaftet werden müssten.  Dann habe ich unsere Hilfe angeboten und gesagt, dass wir aus dem Grundstück etwas Tolles machen können“, denkt Frank Rückriem zurück. Ein Versprechen, dass die Stadtfelder gerne halten.  Mit viel Engagement und Kreativität reifte eine Idee von einem neuen Wohnhaus am Nordpark. „Es soll den Platz, der in der Geschichte immer Wohnraum war, wieder beleben und gleichzeitig innen wie außen innovativ und modern sein“, sagt Jens Schneider, „jede Wohnung ist ein Unikat.“ Derzeit wird an dem Objekt noch fleißig gebaut, Mitte 2017 können die ersten Mieter einziehen. Die Nachfrage ist groß. Frank Rückriem ergänzt: „Das Projekt ist eine große Herausforderung für uns, aber eine, die sich lohnt. Wir wollen zeigen, dass wir mit der Zeit gehen und uns weiterentwickeln.“ Und eine positive Entwicklung ist etwas, dass die beiden nicht nur in ihrer Genossenschaft täglich erleben, sondern in der gesamten Stadt. „Flächendeckend entsteht attraktiver Wohnraum in Magdeburg, es gibt interessante und moderne Architektur, viele neue Ideen fließen ein“, schwärmt Jens Schneider. Das betrifft auch die Kultur. „Bauwesen und Kultur sind historisch eng miteinander verwoben, haben sich im Gleichschritt entwickelt. Wo die Menschen gerne leben, entfalten sie Kreativität. Das ist in Magdeburg vielerorts zu sehen.“ Die Vorstände der Stadtfelder schätzen den Mut vieler Bürger, aber auch Bauträger, etwas zu wagen. „Einige Projekte, die in den letzten Jahren umgesetzt wurden, strahlen positiv aus“, betont Frank Rückriem. Auch die Genossenschaft will mit dem Pfälzer Platz ein solcher Leuchtturm für ihre Stadt sein. Und deshalb baut sie hier Brücken: zwischen Historie und Moderne, Tradition und Innovation.

Bild: Frank Rückriem, Jens Schneider
Fotos: Wohnungsbaugenossenschaft Magdeburg-Stadtfeld/ Stadtmarketing Magdeburg