Dr. Peter TransfeldWenn man an deutsche Wissenschaft denk, muss man die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts auf dem Zettel haben. Viele neuartige Technologien sind made in Magdeburg. Entwicklung, Fortschritt, Innovation und Optimierung – das spielt auch in der Berliner Chaussee 66 eine große Rolle. Seit über einem halben Jahrhundert wird auf dem Gewerbegebiet Ölmühle geforscht. Viel hat sich in dieser Zeit auf dem Gelände baulich verändert. Dr. Peter Transfeld hat diesen Wandel miterlebt. „In der DDR befand sich auf dem  Areal der Direktionsbereich Forschung und Entwicklung des Kombinates Öl und Margarine“, erklärt er. Was im Kombinat hergestellt und gewonnen wurde, war weit mehr als Margarine und Öl. Auch Spirituosen, Suppen und Soßen, Speiseeis standen auf der Produktionsliste. „Das Kombinat bestand aus 28 Produktionsbetrieben. Wir hier in Magdeburg haben all die Produkte, die in den Firmen produziert wurden, entwickelt, auch die Technologien konzipiert“, erklärt Transfeld nicht ohne Stolz. Nach der Wende wurde der Bereich ausgelagert. Dr. Transfeld hatte die Aufgabe, die Firma neu aufzubauen. Ihm kam die Idee, das Thema nachwachsende Rohstoffe nach Sachsen-Anhalt zu holen. Aber das Gebäude entsprach noch alten Standards: „Die Räumlichkeiten waren nicht geeignet für das, was wir machen wollten. Wir brauchten 5m hohe Decken für die neu anzuschaffenden Geräte und da wir mit brennbaren Stoffen wie Hexan arbeiteten, spielte auch der Brand- und Explosionsschutz eine erhebliche Rolle“, erzählt Dr. Transfeld. Zu viele Voraussetzungen waren in dem damaligen Gebäude nicht gegeben, sodass 1994 die Entscheidung fiel, ein neues zu errichten. Das Ziel: Verbesserte Arbeitsbedingungen für einen neuen Weg. „Aus Pflanzen mehr als nur Lebensmittel zu machen.“ Gleichzeitig sollte man dem Haus auch ansehen, was hier passiert. Transparenz war das Thema. „Wenn man mit nachwachsenden Rohstoffen arbeitet und modernste Forschung betreibt, müssen auch die Räumlichkeiten entsprechend gestaltet sein – innen wie außen. Heute, nach 20 Jahren, ist das Gebäude immer noch höchst modern und funktional. Das Bauwerk ist voll ausgelastet, die technischen Möglichkeiten sind bestens. Fast ein bisschen zu klein sind die Räumlichkeiten inzwischen für die großen Forschungsprojekte geworden. „Am Anfang hatten wir Schwierigkeiten die Räume auszufüllen und jetzt mangelt es schon wieder an Platz. Deshalb wird das Gelände erweitert“, so Dr. Transfeld. Es soll ein bundesweit einmaliges Proteinzentrum entstehen, dass die Proteingewinnung direkt aus der Pflanze ermöglicht. Denn Forschung und Entwicklung stehen niemals still, so wie in der Berliner Chaussee 66 und in ganz Magdeburg.

Fotos: ÖHMI / Stadtmarketing Magdeburg

Berliner Chaussee 66