Bei einer Fahrradtour kommt die Idee: Hier am historischen Viktoriapark an der Ecke Mittelstraße/Lingnerstraße sieht Thomas Fischbeck, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Magdeburg (MWG), einen attraktiven Wohnstandort. In seinen Gedanken nimmt ein Wohnprojekt mit modernen Stadthäusern Gestalt an. Das Grundstück ist von einem Hamburger Unternehmen erworben worden, das sich um die Vermarktung aufgegebener DDR-Kaufhallen-Standorte beschäftigt. Das Vorhaben auf dem Werder wird von den städtischen Baubehörden unterstützt. Und trotz einiger Umwege entstehen schließlich drei neue Stadthäuser am Viktoriapark, die sich in die Umgebung einpassen. „Wir sehen das als Hommage an die Historie“, sagt MWG-Vorstand Axel Herrmann. Nicht nur der Viktoriapark, auch das Theater auf dem Werder war im 19. Jahrhundert ein Ort, den die Magdeburger gern nutzten. Heute ist das „Theater an der Angel“ auf dem Werder zu einer Pilgerstätte für Kulturinteressierte geworden und der Park eine kleine Grünanlage mit einem Spielplatz. „Die Lage auf der Insel ist immer noch einmalig“, so Thomas Fischbeck. Die MWG hat nie nur ein Vorhaben im Blick. Die größte Magdeburger Genossenschaft engagiert sich für Neubauten und dem Erhalt von Häusern gleichermaßen. Axel Herrmann: „Vieles ist neu entstanden, wir haben zukunftsweisend gebaut, aber auch die vorhandene Substanz integriert.“ Die MWG hat einen großen Bestand an Plattenbauten. Fischbeck bezeichnet das als  Herausforderung. „Ich habe Respekt vor der Leistung und den Menschen, die sie geschaffen haben. Es gab einen riesigen Bedarf an Wohnungen, es musste in großen Stückzahlen gedacht werden. Die Lösungen von damals regen immer wieder zum nachdenken an , auch wir möchten in Zukunft preiswert bauen“, so Thomas Fischbeck. „Wir nehmen aktiv am Stadtumbau teil. Darum interessieren uns neben den „Neubaugebieten“, die eine tolle Entwicklung genommen haben, auch in Zukunft verstärkt die innerstädtischen Lagen. Wir glauben, die weitere Entwicklung der Stadt wird gerade von innen heraus geschehen, eben weil die Menschen diese Standorte besonders nachfragen  “ In der Altstadt entstehen derzeit in Sichtweite zur Walloner Kirche zwei MWG-Häuser. In der Innenstadt spielt die MWG eine beachtliche  Rolle. „Wann hat man schon mal die Chance, am Breiten Weg ein Haus mit zu entwickeln? Das ist etwas Besonderes, Einmaliges“, so Axel Herrmann. „Darum setzen wir uns mit anderen Bauherren so stark dafür ein.“Aus Sicht der Baukultur steht der Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt Europas 2025 mit solchen Projekten überall in Magdeburg und vor allem direkt in der City nichts im Weg, ist sich Thomas Fischbeck sicher. „Ich sehe gute Chancen für unsere Stadt, weil sie in den letzten 25 Jahren eine tolle Entwicklung hingelegt hat, weil sie diesen Dom und eine spannende Geschichte und Geschichten hat und weil man eben mit dem Fahrrad im grünen und an der Elbe stundenlang über neue Ideen nachdenken kann. Da kannst du halt  nicht meckern.“

Bild v.l.: Axel Herrmann, Thomas Fischbeck
Fotos: MWG Wohnungsbaugenossenschaft Magdeburg/ Stadtmarketing Magdeburg