Der Fleiß und die Bemühungen während der Grundausbildung zum Industriemechaniker haben sich gelohnt: Als Stipendiat der Begabtenförderung der Industrie- und Handelskammer Magdeburg erhält Sergej Zernickel eine finanzielle Unterstützung für seine berufliche Weiterbildung. Mit dem Geld kann sich der 27-Jährige einen Traum erfüllen und lässt sich momentan zum Industriemeister Metall ausbilden. Jeden Freitag und Samstag drückt Sergej Zernickel dafür in der TÜV Rheinland Akademie wieder die Schulbank. Unter der Woche arbeitet er beim Wasser- und Schifffahrtsamt in Hohenwarte bei Magdeburg. Trotz der Doppelbelastung fühlt er sich rundum wohl: „Ich wurde hier sehr familiär aufgenommen und die Arbeit ist sehr vielseitig. Wir fräsen, drehen und halten die Schleusen auf der Elbe und Saale instand. Es gibt immer etwas auszubessern.“

Sergej Zernickel ist seit 2010 verheiratet, seine Frau erwartet das erste gemeinsame Kind. Mit seiner kleinen Familie möchte der Stipendiat auch in Zukunft in Magdeburg leben. „Ich bin in Kasachstan geboren. Seit 1998 lebe ich in Magdeburg und habe mich gut eingelebt, hier ist nun mein Zuhause.“ Als er in die Stadt an der Elbe kam, war Sergej 14 Jahre alt. Er besuchte zunächst die Realschule und wechselte nach seinem Abschluss aufs Fachgymnasium. In der 11. Klasse brach er die Schule jedoch ab: „Das war eine Sache der Einstellung, vielleicht lag es auch am Freundeskreis“, sagt er nachdenklich. An Motivation und Engagement mangelt es dem angehenden Industriemeister heute nicht mehr. Er überlegt sogar, nach der Weiterbildung noch zu studieren. „Mein Motto ist: Eins nach dem Anderen. Aber ich schließe ein Studium nicht aus“, sagt er.

Jungen Leuten, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, macht Sergej Mut: „Ich sehe kein Problem darin, in Magdeburg einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Ich habe damals etwas mehr als zehn Bewerbungen abgeschickt und gleich drei Zusagen erhalten.“ Eine davon kam von seinem heutigen Arbeitgeber – dem Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg.

Sergej Zernickel