„Ich werde das Unternehmen meiner Eltern später einmal übernehmen“, das steht für Henriette Meyer fest. Bereits jetzt – im Alter von 22 Jahren – betreut die gelernte Bürokauffrau in der elterlichen Glaserei Spiegel Meyer ihre eigenen Geschäftskunden und ist befugt, die 20 Angestellten der Firma anzuweisen. Nebenbei studiert sie an der Fernuni Hagen BWL, um ihre ökonomischen Kenntnisse zu erweitern.

Das Familienunternehmen Spiegel Meyer in Magdeburg-Buckau stellt alles her, was sich aus Glas fertigen lässt: Von Spiegeln über Glasmöbel bis hin zu Türen und Dächern. Von der Pike auf hat Henriette Meyer ihren Eltern bei der Arbeit über die Schultern geschaut. In einigen Jahren wird sie die Firma in der vierten Generation weiterführen. „Wir machen alles selbst, profilieren uns durch Qualität und Schnelligkeit“, erzählt die Jungunternehmerin. Mittlerweile hat sich Spiegel Meyer auch für Aufträge im Ausland etablieren können. „Wir haben schon für Kunden in der Schweiz, in Norwegen, Schweden oder Frankreich gearbeitet.“ Henriette Meyer sieht viel von der Welt – aus Magdeburg möchte sie trotzdem nicht weg: „Magdeburg ist das richtige Zwischending aus Dorf und Stadt und ein Pflaster für junge Leute“, sagt sie. Ihr gefällt das Leben an der Elbe mit viel Grün. „Ich gehe oft mit unserem Hund spazieren, das ist ein schöner Ausgleich zur Arbeit.“

Für die Zukunft der Stadt wünscht sie sich, dass die Angebote für junge Leute noch etwas interessanter gestaltet werden. „Weitere Ausgehmöglichkeiten wären schön.“ Was die musikalischen Vorlieben der jungen Frau betrifft, erfüllt Magdeburg ihre Wünsche bereits: „Ich mag die Lieder von Heinz Rudolf Kunze. Den finde ich besser als Lady Gaga.“ Erst im April spielte der Sänger im Rahmen seiner „Die Gunst der Stunde“ -Tour auch in der Otto-Stadt.

Zusammen mit ihrem Partner lebt Henriette Meyer in einer eigenen Wohnung über dem Betrieb. In Buckau aufgewachsen, fallen ihr die Veränderungen in der ehemals slawischen Siedlung besonders auf: „Früher war es hier trist, alle Häuser waren grau. Bis heute ist viel passiert, die Straßen sind voller Menschen“, freut sich die 22-Jährige.

Henriette Meyer