Die 25-jährige Laura Dometzky hat nach dem Abschluss der 12. Klasse am Hegelgymnasium einen selten gewordenen Berufszweig erwählt. So machte sie nach dem Schulabschluss ein zehnmonatiges Praktikum im Schneideratelier Schneiderkunst von Ina Ingelbach, wo sie anschließend auch ihre dreijährige Berufsausbildung absolvierte. Nach einem weiteren Gesellenjahr entschloss sie sich, auch noch die Meisterprüfung in ihrem Traumberuf anzustreben. "Man muss diesen Beruf lieben", sagt die angehende Meisterin. "Ich kann mir keine andere Arbeit vorstellen", fügt sie hinzu. Zu diesem Zwecke musste die gebürtige Magdeburgerin allerdings ihre Heimatstadt verlassen und nach Düsseldorf ziehen.

Da sie die Passion des Nähens bereits seit ihrer frühesten Kindheit hegt und schon auf der alten Singer-Nähmaschine ihrer Großmutter erste Puppenmode kreierte, nahm sie die große Entfernung für die Meisterprüfung in Kauf, auch wenn sie mit ihrer neuen Lebensumgebung noch nicht richtig warm geworden ist. "Ich wohne zwar in Düsseldorf, fühle mich aber nicht richtig zu Hause", berichtet Laura Dometzky. "Düsseldorf ist einfach nicht meine Welt", ergänzt sie. "Hier ist alles hektisch, laut und relativ unpersönlich."

Gerne würde sie nach bestandener Prüfung nach Magdeburg zurückkommen, da sie sich hier immer sehr wohl gefühlt hat und auch ihre Freunde hier leben. Sie vermisst es, an der Elbe zu sitzen und ihren Lieblingsplatz, den Domfelsen, aufzusuchen. Auch das Weggehen mit Freunden am Hasselbachplatz fehlt ihr. "Magdeburg ist meine Heimat, hier ist das Leben", resümiert sie.

Besonders angetan wäre sie, wenn sie nach Prüfungsabschluss eine Anstellung am Theater Magdeburg finden würde, wo sie sich auch bereits beworben hat. Gerade die Kostümschneiderei interessiert sie, da diese die Möglichkeit bietet, in der Zeitgeschichte ein wenig zurückgehen zu können und Mode aus unterschiedlichen Epochen zu entwerfen. Dieser Aufgabe würde sie sich sehr gerne stellen. Aber auch die Damenschneiderei wäre ihr Metier. "Mir fehlt das Nähen während der zehnmonatigen Meisterschule sehr", erklärt Frau Dometzky. Ihr vornehmliches Ziel für die Zukunft ist es daher, endlich wieder arbeiten gehen zu können.

Zwei Bereiche der insgesamt vierteiligen Meisterprüfung hat sie bereits bewältigt, nun stehen nur noch die pädagogische und die kaufmännische Prüfung an, und sie hofft, nach bestandenem Abschluss nach Magdeburg zurückkehren zu können, um in ihrem Wunschberuf tätig zu werden.

Laura Dometzky