„Respekt hat nichts mit dem Alter zu tun“, sagt Mary Freimann. Die 26-Jährige arbeitet als Ausbilderin bei Mercedes in Magdeburg. Ihr unterstehen alle Lehrlinge, die eine kaufmännische Ausbildung absolvieren – die meisten sind nicht viel jünger als sie selbst. „Der Umgangston bei uns ist sehr kooperativ und in der Regel haben wir wirklich sehr, sehr gute Azubis“, schwärmt die studierte Personalökonomin von ihrem Team.

Zu ihrer Arbeitsstätte pendelt Mary Freimann täglich zwischen Wolmirstedt und Magdeburg. Die Fahrerei soll aber bald ein Ende haben: „Mein Freund und ich sind momentan auf Wohnungssuche in Magdeburg. Der Fahrtweg ist kürzer und es herrscht einfach mehr Leben hier in Magdeburg“, sagt sie.

Nach ihrem Abitur im Jahr 2004 hätte Mary Freimann auch die Möglichkeit gehabt, ein duales Studium bei Bosch in Hannover anzufangen – lehnte jedoch ab, als sie das Angebot von Mercedes bekam. „Ich habe es nie bereut, nicht nach Hannover gezogen zu sein. Ich bin stolz, bei Mercedes zu arbeiten. Es ist kein normales Autohaus, sondern eine Premiummarke. Alles ist sehr professionell strukturiert.“ Doch nicht nur die Jobaussichten waren es, die die Abiturientin Mary damals in der Heimatregion hielten. „Ich bin ein familiärer Mensch. Für mich war es ein inneres Bedürfnis, hier zu bleiben“, erzählt sie.

„Früher habe ich Magdeburg als grau wahrgenommen, es gab zu viele Plattenbauten. Bis heute hat sich viel verändert in der Stadt“, sagt Mary Freimann über ihren künftigen Wahl-Wohnort. „Auf Lehrgängen versuche ich auch immer, das Bild von Magdeburg ins rechte Licht zu rücken“, fügt sie hinzu. Sie spielt auf die noch immer bestehenden Vorurteile gegenüber der Stadt an. Aber für Mary Freimann sind die Vorzüge allgegenwärtig: „Der Hasselbachplatz mit seinen neuen alten Fassaden ist wunderschön. Die Parkanlagen, der Stadtpark, der Herrenkrug machen die Stadt grün und freundlich. Und das Beste ist, dass nicht alles so überladen ist wie in anderen Städten.“

Mary Freimann