„Die Trainingsgewässer hier sind hervorragend, wir können bei jedem Wasserstand trainieren“, erzählt Mathias Rocher. Der 21-jährige Student rudert in der Nationalmannschaft und konnte mit seinem Sport bereits internationale Erfolge feiern: Schon zwei Mal belegte er mit seinem Team den zweiten Platz bei der Juniorenweltmeisterschaft, 2008 wurde er U-23-Vize-Weltmeister. Ein Jahr später nahm er erstmals an der Erwachsenen-WM teil und schaffte es auf den fünften Platz, 2010 auf den vierten. Sein nächstes großes Ziel: Die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London. „Magdeburg hat zahlreiche Olympiasieger hervorgebracht“, sagt Mathias Rocher. Er könnte der nächste sein.

Große Chancen auf den Titel hat auch sein Mannschafts-Kollege Marco Neumann. Der 23-Jährige rudert seit seinem zehnten Lebensjahr. Auch er stand mit dem Nationalteam bereits mehrmals auf dem Siegertreppchen einer Weltmeisterschaft, ruderte 2008 sogar als Ersatzmann im Halbfinale der Olympischen Spiele. „Einmal war ich schon dabei, dann will man immer wieder dahin“, sagt er. Der Sport liegt dem 23-Jährigen im Blut: „Mein Onkel und mein Opa rudern auch“, erzählt er. Bei Mathias Rocher verhält es sich ähnlich: „In meiner Familie haben auch fast alle gerudert – Eltern, Opa, Onkel und Tante.“

Während Mathias Rocher gern allein rudert, kämpft Marco Neumann lieber im Team. „Ich fahre gern im Achter, das macht am meisten Spaß und beflügelt viel besser“, findet er. Marco Neumann ist gelernter Sport- und Fitnesskaufmann und Soldat auf Zeit. „Mit dem Rudern lässt sich leider kein Geld verdienen“, sagt er. Auch Mathias Rocher verschafft sich ein zweites Standbein: „Ich studiere Kulturwissenschaften an der Uni Magdeburg.“

Die beiden Sportler sind gern Magdeburger. Wegen ihres zeitraubenden Trainings haben sie jedoch nur wenig Freizeit, um die Vorzüge der Stadt zu genießen. „Wir rudern von morgens bis abends, da bleibt nicht viel Raum für andere Dinge. Aber wenn ich doch mal etwas Zeit habe, trinke ich gern einen Kaffee im Stadtpark, wo auch unser Krafttraining stattfindet“, erzählt Marco Neumann.