Silke Kirchner und Robert Laabs haben in Sachen Liebe einen weiten Umweg gemacht. Die Magdeburger wohnten fünf Minuten voneinander entfernt und sind sich nie über den Weg gelaufen. Gefunkt hat es schließlich in Nordirland. Ihr 5-jähriger Sohn heißt Carlo. Tyrone, den zweiten Vornamen haben sie aus der Ferne mitgebracht. Die Grafschaft in der Nähe von Belfast, in der Robert Laabs in einem Sternerestaurant als Küchenchef und Silke Kirchner als Betriebswirtin arbeitete, heißt so. Die Liebe hat die gebürtigen Magdeburger verbunden – die Liebe zueinander und die zu ihrer Heimat. „Wir wollten wiederkommen, weil wir mit der Stadt stark emotional verbunden sind“, sagt der 30-jährige Familienvater. Magdeburg ist ihre Heimat, hier leben die Eltern, die Geschwister. „Hier können wir uns auch beruflich entfalten“, sagt Robert Laabs. Nach seiner Kochlehre machte er sein Fachabitur und studierte, „um flexibel einsetzbar zu sein“. Nach der Rückkehr aus Irland, beendete Robert Laabs sein Betriebswirtschaftsstudium an der Hochschule Magdeburg-Stendal, arbeitete „nebenbei“. Seit 2012 kümmert er sich als eigener Unternehmer um Führungskräfte und Teamentwicklung. „Wir haben hier ein Umfeld, in dem es möglich ist, Beruf und Familie miteinander zu verbinden“, erklärt Silke Kircher. Die 32-Jährige gelernte Bürokauffrau und staatlich geprüfte Betriebswirtin nutzte 2003 das Angebot der Handwerkskammer, für einige Zeit nach Irland zu gehen. Dort kreuzten sich die Wege der Magdeburger. Den Entschluss wiederzukommen, fassten beide gemeinsam. Bereut haben ihn nie. Im Gegenteil. Silke Kircher wurde beim Bildungsverbund Haustechnik Sachsen-Anhalt eingestellt, absolvierte parallel ein Betriebswirtschaftsstudium. Die Kinder, der jüngste Sohn ist ein Jahr alt, besuchen beide einen Kindergarten. „Die Kinderbetreuung ist hier super, das ist eine wichtige Basis, um sich beruflich entfalten zu können“, sagt sie.

Die Familie ist mit ihren beiden kleinen Söhnen oft draußen unterwegs. Dass Kinder ohne Zwänge herumtollen können, mögen die Eltern. „Die Stadt ist kinderfreundlicher geworden“, sagt der Familienvater. „Die Kids dürfen auch mal laut sein und herumlaufen.“ Oft trifft man die Eltern mit ihren Jungs im Stadtpark, im Elbauenpark oder im Herrenkrug. An grünen Stellen breiten sie ihre Picknickdecke aus. Wenn sie an der Elbe spazieren gehen oder bei Festen unterwegs sind, treffen sie andere Familien. „Das mögen wir sehr“, sagt Silke Kirchner. Die gemeinsame Zeit ist ihnen wichtig. Sport machen sie zusammen, fahren mit Inlinern oder mit dem Fahrrad. Und wer schwingt den Kochlöffel, nur der gelernte Profi? „Nein“, sagt Robert Laabs. „Das können wir beide ganz gut.“

Familie Laabs/Kirchner