Kann ein Leben gänzlich durch Musik bestimmt werden? Im Fall der Magdeburger Familie Bruns muss diese Frage unbedingt mit einem "Ja" beantwortet werden. Babette und Peter Bruns, ihre Tochter Antonia und die Söhne Leonhard und Konstantin, alle gebürtige Magdeburger, spielen mindestens ein Instrument. Es dreht sich viel um Melodien und Töne, was vor allem daran liegt, dass sich Babette Bruns früh der Musik verschrieben hat. In den 80er Jahren studierte die heute 47-Jährige Klavier an der Berliner Musikhochschule "Hanns Eisler". Seit 1987 gibt sie ihr Wissen an der Musikschule, dem heutigen Konservatorium "Georg Philipp Telemann", weiter. Sie unterrichtet Klavier und kümmert sich bei der Früherziehung um die jungen Musikusse. Über die Jahre hinweg förderte sie dabei nicht nur Talente, sondern auch Freundschaften, sagt sie.
Ihre Liebe zur Musik hat sie auch an ihre Kinder weitergegeben. Der 22-jährige Leonhard studiert an der Magdeburger Uni Maschinenbau, spielt Klavier und Schlagzeug und ist in einer Band aktiv. Den jüngeren Sohn Konstantin hört man dagegen häufig mit dem Cello. Gerade hat der 19-Jährige die Aufnahmeprüfung für ein Musikstudium an der ehemaligen Hochschule seiner Mutter bestanden. Und auch Antonia liebt Musik, lernte bereits mit vier Jahren Geige spielen und schloss ein Musikjournalismus-Studium ab. Derzeit studiert die 24-Jährige in Italien. Für ihren internationalen Studiengang ist sie auch in Frankreich und Spanien unterwegs. Wenn sie jemand in der Fremde fragt, woher sie kommt, erklärt Antonia Bruns nicht einfach nur die Lage "zwischen Berlin und Hannover". Sie spricht auch vom Dom und dem Hundertwasserhaus. "Die Stadt entwickelt sich unglaublich", sagt sie. "Immer wenn ich wiederkomme, hat sich etwas verändert. Das gefällt mir." Magdeburg war schon damals die Stadt, in der sie sich ausleben konnte. Als Schülerin mischte sie im Orchester, beim Theater und in der Schreibwerkstatt mit. "Unser Familienleben war immer sehr spannend", sagt Peter Bruns. Trotz vielfältiger beruflicher Reisetätigkeit als Computer-Spezialist blieb Magdeburg immer sein Lebensmittelpunkt. "Hier lebe ich", sagt der 49-jährige, der Klavier und Orgel spielt. "Ich habe die Stadt immer geliebt. Das wird sich auch nicht ändern."  In seiner Freizeit fährt er mit viel mit dem Fahrrad oder dreht Jogging-Runden. Der Magdeburg-Marathon gehört zu seinen sportlichen Traditionen. Magdeburg ist inzwischen zur "Zentrale" der Familie geworden, sagt er. Aus allen Himmelsrichtungen fliegen die Familienmitglieder ein. Dann sitzen sie am liebsten einfach im Garten zusammen und erzählen, bevor es sie wieder zu den nächsten musikalischen Projekten zieht.

Familie Bruns