Magdeburg hat drei neue Einwohner, die sich hier pudelwohl fühlen. Christian Celary, in Gera geboren und aufgewachsen, verabschiedete sich vor vier Jahren von Thüringen, um in Magdeburg bei einem großen deutschen Kabelnetzbetreiber zu arbeiten. Als Hobby-DJ spielte er damals genau die richtige Musik. Das fand jedenfalls Franziska Celary, die ihren künftigen Ehemann als Organisatorin für eine Veranstaltung gebucht hatte. Die gebürtige Dessauerin hat bereits eine Erzieher-Ausbildung und einem Bachelorabschluss in der Tasche und macht gerade an der Fachhochschule Magdeburg-Stendal ihren Master im Bereich soziale Dienste in der alternden Gesellschaft. Ihr Mann wird zum Fachinformatiker umgeschult.

Studium und Schule mit Nachwuchs zu verbinden, das ist derzeit ihre große Herausforderung. Seit ein paar Monaten gehört Klein-Cara zur Familie. Das Töchterchen - die einzige waschechte Magdeburgerin bei den Celarys - wird in einer Kita ganz in Wohnungsnähe betreut. Das war der Familie wichtig. Sie haben sich Stadtfeld verschrieben, kennen sich aber auch im Rest der Stadt gut aus. Sie sind in Magdeburg angekommen und antworten auf die Zuhause-Frage schnell und klar: „Wir kommen aus Magdeburg.“ Vorbei sind die Zeiten, in denen sich die 25-jährige Franziska Celary nur mit dem Navigationsgerät in Magdeburgs Straßen zurecht fand. Früher war Dessau das Wochenend-Ziel, heute tummelt sich die Familie im Stadtpark, im Elbviertel oder im Zoo. „Magdeburg ist schöner als Gera“, sagt der 26-jährige Familienvater. Jünger ist die Stadt, durch die Uni gibt es viele Veranstaltungen, die junge Leute ansprechen. „Die Hochschule ist toll“, schwärmt die Studentin. Vor allem der grüne Campus hat es ihr angetan und auch die Kulanz, die jungen Eltern entgegengebracht wird. Die geht soweit, dass Cara auch schon mal bei einer Vorlesung dabei war. Für Franziska Celary stand nie zur Debatte, das Studium mit einem Kind nicht weiterzuführen. „Die Kinderbetreuung ist nicht zu teuer und auch wenn es vielleicht nicht immer mit dem Wunsch-Kita-Platz klappt, die Möglichkeiten, das Kind betreuen zu lassen, sind vorhanden.“ In einem Jahr sind die Eltern mit der Ausbildung fertig und möchten hier arbeiten. „Wir wollen unbedingt hierbleiben“, sagt Christian Celary. Nur eine Sache würden sie gern verändern. „Es muss noch mehr für ältere Menschen getan werden“, sagt Franziska Celary. Generationsübergreifende Angebote, Mehrgenerationenhäuser und Nachbarschaftshilfe, so etwas schwebt der Familie vor. Denn: „Es ist doch immer schön, in Magdeburg etwas gemeinsam zu machen.“

 

Familie Celary