Fragt man, was sie sich für Magdeburg noch wünschen, purzelt es Anne-Kathrin Beyer, Thomas Herbing, Elias, Balthasar und Jonathan nur so von den Lippen. Noch eine Rutsche im Nautica wäre toll, einen Bolzplatz in der Nähe, das Radwegenetz sollte flächendeckend erweitert werden und mehr kleinere vor allem individuelle Läden, mehr Möglichkeiten zum Flanieren und  mehr Flächen zum Herumtollen. Beyer-Herbing und Co., wie sie sich selbst nennen, fühlen sich wohl in Magdeburg. Die Familie nimmt Anteil am Stadtleben, sie bringt sich ein. Dabei wurden nicht alle der Beyer-Herbings hier geboren. Die Jungs erblickten in der Landesfrauenklinik die Welt, aber die Eltern sind von Lübeck an die Elbe gezogen. Die Liebe war’s, die Anne-Kathrin Beyer die Koffer packen ließ. Thomas Herbing, der studierte Volkswirtschaftler und Sozialwissenschaftler, kam 1992 nach Magdeburg, arbeitete im Büro des SPD-Europaabgeordneten, ging dann zur Gewerkschaft ÖTV, aus der später Verdi wurde. Heute arbeitet er bei der Verdi-Bundesverwaltung in Berlin. Dienstags bis donnerstags pendelt der 49-Jährige. „Meinen Hauptwohnsitz wollte ich nie verlegen“, sagt Thomas Herbing. Auch Anne-Kathrin Beyer ist nicht zurückhaltend, wenn es um ihr Zuhause geht. Als die gebürtige Lübeckerin, die auch schon in Düsseldorf gearbeitet hat, bei den Städtischen Werken anfing, fand sie die Stadt spannend. Damals, 1995, war alles noch im Umbruch, sagt sie. Die Marketing-Bereichsleiterin und ihr Mann sind viel herumgekommen, erlebten die Wende in China, wo sie als Studenten die Sprache paukten. Chinesisch können sie immer noch, aber Magdeburgerisch inzwischen auch. Anne-Kathrin Beyer sagt: „Wenn ich solche Projekte wie Romantik 2.0 erlebe oder mit den Kindern ins Puppentheater gehe, denke ich immer: Das ist wirklich eine tolle Stadt.“ Das sagt sie auch als Mama. „Die Kinder hatten einen tollen Kindergarten, und mein Arbeitgeber legt Wert auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“ „Magdeburg ist mehr als andere Städte familienfreundlich“, sagt sie. „auch weil Wohnen und Leben einfach ein wenig günstiger ist als in Städten vergleichbarer Größenordnung.“ Die Kinder fahren selbst mit dem Fahrrad oder mit der Straßenbahn zur Waldorfschule und zum Domgymnasium. Am Wochenende wird viel unternommen: Theater, Kino oder Ausflüge in die Umgebung. Es gab Überlegungen, nach Berlin zu ziehen, erklärt Thomas Herbing. Der Entschluss wurde verworfen. „Weil wir uns hier wohlfühlen“, sagt die Mama und die drei Jungs nicken. Sie spielen hier im Verein Fußball, fechten beim Unisportverein, singen im Domchor, fahren Skateboard und schwingen sich mit Mama und  Papa aufs Fahrrad. Kürzlich haben sich die fünf  ein Schlauchboot mit Außenmotor gekauft. Thomas Herbing kündigt an: „Jetzt machen wir die Elbe unsicher.“

Familie Beyer-Herbing